Hochhaus in Kaltenkirchen wechselt erst im Januar den Besitzer

Kaltenkirchen. Der Verkauf des Großen Karls in Kaltenkirchen soll so schnell wie möglich abgewickelt werden. Bürgermeister Hanno Krause hofft, dass der Besitzerwechsel nicht, wie zunächst vereinbart, zum Jahreswechsel vollzogen wird, sondern bereits im Herbst. Die neue Terminplanung soll gewährleisten, dass die Sanierung der verwahrlosten Immobilie so schnell wie möglich beginnen kann.

Wie berichtet, hat der Besitzer des Hochhauses am Flottmoorring, Gerd Thormählen, die Wohnungen der etwa 200 Mieter weitgehend verkommen lassen. Die Folge sind schwere Sicherheitsmängel. "Jeder Tag ohne Veränderungen kann gravierende Folgen haben", sagt Krause. Nach Informationen des Abendblatts war bereits eine Nutzungsuntersagung und damit eine Räumung des Gebäudes im Gespräch.

"Die Sache ist nicht im Griff", sagte Krause, dessen Ordnungsamtsmitarbeiter nahezu täglich in dem Betonklotz nach dem Rechten sehen. Immer noch funktionieren nicht alle Brandschutztüren. Reparaturen werden nach Krauses Angaben nur notdürftig erledigt.

Bauaufsicht und die Brandschutzabteilung des Kreises Segeberg reagieren mit Zwangsgeldern, die Thormählen auferlegt werden. Damit soll er gezwungen werden, für die Sicherheit seiner Mieter zu sorgen. Die Summe soll sich inzwischen auf 75 000 Euro belaufen.

Käufer des Großen Karl sind die iranischen Geschäftsleute Eliram und Rahmatolla Rashti mit ihrer Firma Schöner Wohnen. Der Kaufpreis für die Immobilie am Flottmoorring soll sich zwischen einer und zwei Millionen Euro bewegen.

Die neuen Besitzer haben bereits ein Hochhaus in Uetersen saniert

Schöner Wohnen hat bereits ein anderes heruntergekommenes Thormählen-Hochhaus in Uetersen (Kreis Pinneberg) übernommen und erfolgreich saniert. Thormählen hofft, dass im Herbst der Sanierungsplan vorliegt.

Ein sanierter Großer Karl würde auch bei der Feuerwehr für Erleichterung sorgen. Die ehrenamtlichen Helfer fürchten nicht nur, dass ein Feuer in dem maroden Haus viele Menschen in Gefahr bringen könnte. Auch die weniger spektakulären Einsätze stellen eine Herausforderung dar. Regelmäßig muss die Feuerwehr ausrücken, um Menschen aus stecken gebliebenen Fahrstühlen zu befreien oder um brennende Müllcontainer zu löschen. "Ein Ärgernis", sagt der Bürgermeister.