Viel Applaus für das Duo Seidenstraße in der Marienkirche

Bad Segeberg. "Fantastisch, exotisch, bewegend, mal was anderes", schwärmte das Publikum nach dem Konzert des Duos Seidenstraße zum Schleswig-Holstein Musik Festival in der Segeberger Marienkirche. Das chinesisch-deutsche Duo mit Zhao Chanyuan und Benjamin Leuschner entführte die Zuhörer in fernöstliche Klangwelten. Zhao Chanyuan hatte gleich vier Guzheng, vier Wölbrett-Zithern, aufs Podium gestellt, Leuschner kam mit einem Equipment an Schlagwerk und Perucssion.

Eine pittoreske Überraschung boten Björn Buche an der Trommel, Kai Hübsch als Buddha, Katja Bremse und Deike Fismer als Löwentänzerinnen vom Klein Rönnauer Zentrum für Kung Fu und Bewegungskünste den Festival-Gästen vor der Kirche als Entree zum Konzert mit einem Glück bringenden Säbeltanz.

Zhao Chanyuan zauberte auf ihrer Zither den ganzen Farbenreichtum jahrtausendalter chinesischer Weisen, die sie und ihr Partner Leuschner behutsam arrangiert haben. In einigen Liedern bearbeitete die Musikerin, die seit Jahren in Deutschland als Dozentin arbeitet, ihre Guzheng mit dem Bogen, und das nicht gerade auf zarte Weise. Heraus kamen recht schräge, aber immer melodiöse Klänge.

Das Duo faszinierte mit Lautmalereien und mit Liebesliedern, in denen Zhao Chanyuan einmal eine zarte Stimme, die trotzdem die dreischiffige Basilika durchdrang, aber auch einen fast rockigen Sound zeigte. Oft eröffnete sie die Lieder mit dem Hauch eines Gesangs. Um sie mit Übermut in Dur zu beenden. In vielen Liedern stehen ihre zart gezupften Töne in apartem Kontrast zu seinem Spiel auf dem Schlagwerk von der chinesischen Trommel bis zum Xylofon. Auch der Kontrast zwischen der Poesie der Sprache und den oft wuchtigen Schlägen der Trommeln machte fast süchtig nach dieser reizvollen Musik aus dem Reich des Drachen.

Ob das Duo Seidenstraße die Einsamkeit der chinesischen Bergwelt, die Schwerelosigkeit beim Fliegen oder das Trauerlied eines Mädchens beim Tod ihres Vaters sang und spielte, immer rührte nicht nur die Seelentiefe von Gesang und Spiel, sondern auch die oft geheimnisvolle Klangwelt, die Chanyuan auf ihren Zithern zauberte. Ein denkwürdiger Konzertabend.