Im Gegenzug sollen, so der Vorschlag der GALiN, die Busse der Linien 393 und 178 künftig bis direkt vor den Eingang des Erlebnisbades fahren.

Norderstedt. Die Verkehrssituation rund um das Arriba-Erlebnisbad sorgt seit Jahren für Ärger: Genervte Anwohner liegen im Clinch mit wildparkenden Autofahrern und dem Badbetreiber, den Stadtwerken.

Was jetzt die Grün Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) zur Entlastung der Anwohner vorschlägt, wird die Diskussion weiter anfeuern. Denn die Grünen wollen die Autofahrer auf den Bad-Parkplätzen zur Kasse bitten und sie so auf die Alternative, den Bus, bringen. "Die Parkplatzsituation am Arriba ist seit Jahren angespannt, die Anwohner sind davon hoch belastet und fordern zu Recht Veränderungen", sagt Maren Plaschnick von der GALiN. Noch ist es nur eine Idee. Doch im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr fand sich jetzt eine Mehrheit für zwei Prüfanträge, die die GALiN an die Stadtverwaltung stellt.

Die Vorstellung, wie die neue Verkehrsplanung am Arriba aussehen könnte, ist bei den Grünen schon weit gediehen. Der bereits auf dem Tisch liegende Vorschlag, ein Parkhaus oder zumindest eine zweite Ebene auf dem Parkplatz des Bades einzurichten, ändere nichts am grundsätzlichen Problem. Plaschnick: "Die eine oder andere Parkplatzsuche wäre verhindert. Aber es werden dadurch immer noch zu viele Besucher mit dem Auto anreisen."

Die lassen sich nach Ansicht der Grünen aber vergrämen, wenn sie Parkgebühren für die Zeit des Planschens bezahlen müssten. Mehr Autos blieben weg, die Anwohner würden entlastet, die Luft rund ums Bad würde besser und der Kohlendioxid-Ausstoß in der Stadt reduziert.

Bleibt die Frage der Kosten für die Einrichtung kostenpflichtiger Parkplätze an der Schleswig-Holstein-Straße, an der Wiesenstraße und an der Straße Am Hallenbad. Und die Frage, ob es ausreichende Möglichkeiten gibt, mit dem Bus zum Bad zu kommen. Was die Anschaffung, der Aufbau und der Unterhalt von Parkschein-Automaten kosten und noch dazu alles andere, was zu einem richtigen Gebühren-Parkplatz gehört, das muss die Stadt nun ermitteln. Ebenfalls kalkuliert werden muss eine Variante ohne die Parkplätze an der Schleswig-Holstein-Straße, so die GALiN. Denn der Sommerparkplatz könnte wegfallen, wenn der Betrieb des Naturbades am Stadtparksee anläuft und den Ansturm auf das Arriba im Sommer abmildert.

Was die Möglichkeiten des Öffentlichen Personennahverkehrs zum Arriba angeht, das möchte die GALiN über einen zweiten Prüfantrag an die Stadt geklärt wissen. Die Grünen stellen sich vor, die Buslinien 393 und 178 zwischen den Haltestellen "Arriba-Bad" und "Lindenhof" über die Wiesenstraße und die Straße Am Hallenbad zu verschwenken. Die Busse würden dann bis direkt vor das Erlebnisbad fahren. Maren Plaschnick: "Der Busverkehr belastet die Anwohner zwar zusätzlich. Aber die Zahl der Fußgänger würde minimiert, die bisher von der Ulzburger Straße her kamen." In der Vergangenheit hatte es auch immer wieder Klagen der Anwohner gegeben, dass Besucher des Bades Müll in die Vorgärten werfen würden und für Vandalismusschäden verantwortlich seien.

Die Stadt muss nun prüfen, was die Veränderung der Busrouten, die Einrichtung einer Haltestelle direkt vor dem Bad-Eingang und die Verlegung der Haltestelle Arriba-Bad um 50 Meter in Richtung Süden an Kosten verursachen. Zu bedenken sei auch, ob die Ampelanlage auf der Ulzburger Straße an der Einmündung zur Straße Am Hallenbad durch die Verschwenkung der Buslinien erweitert werden müsse. So würde den Bussen bei starkem Verkehrsaufkommen das Linksabbiegen in die "Ulze" erleichtert.

"Die Buslinien bis direkt vor das Bad wären nicht nur für Senioren und Gehbehinderte ein Gewinn. Auch für Familien ist der Bus eine Alternative", sagt Maren Plaschnick.