Es gibt Arbeitslose, die sich nicht in die soziale Hängematte legen, sondern selbst für ihr Einkommen aufkommen wollen. Wenn es nicht anderes geht, eben auch als Selbstständige. Ein Schritt, der Mut erfordert, eine Geschäftsidee, die trägt, und Beharrlichkeit.

Wer diesen Weg geht und einen Erfolg versprechenden Business-Plan vorlegen kann, hat die Hilfe des Staates verdient. Der gewährt einen Gründer-Zuschuss und weitere Fördermittel bei den ersten Schritten in die eigene berufliche Existenz. Die Bewilligung liegt allerdings im Ermessen der Arbeitsagenturen. Und die halten sich, glaubt man den aktuellen Statistiken, sehr zurück. Ihre oberste Dienstherrin, Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, hatte sorgsamen Umgang mit dem Steuergeld befohlen. Das ist grundsätzlich nicht zu beanstanden, wird aber zur Farce, wenn die Anträge mit einem bundesweit einheitlichen Textbaustein abgelehnt und die Geschäftsmodelle nicht individuell auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft werden.

Die Arbeitsagenturen sollten umsteuern, wenn sie eine Flut von Prozessen vor den Sozialgerichten vermeiden wollen. Und: Die Gründer haben es verdient, dass sich die Mitarbeiter der Behörden ernsthaft und intensiv mit ihren Geschäftsmodellen auseinandersetzen. Schließlich haben sie viel Zeit und Kraft investiert.