Norderstedt. Die Stadtwerke wollen sich in einem weiteren Projekt damit befassen, wie überschüssiger Strom aus Wind- und Sonnenenergie gespeichert werden kann. Ziel ist, den Strom in Gas umzuwandeln, das entweder in einem Speicher gelagert oder direkt an die Haushalte abgegeben wird. Mit Hilfe des Stroms wird dabei zunächst Wasser in einem Elektrolyseur in Wasser- und Sauerstoff zerlegt. Wird dem Wasserstoff bei der Methansynthese Kohlendioxid zugeführt, entsteht Methangas.

Die SPD hatte den Antrag gestellt, dass sich die Stadtwerke beim Fraunhofer-Institut oder anderen Forschungseinrichtungen, die sich mit dem Thema beschäftigen, um eine Forschungsanlage für die Methangas-Produktion bewirbt. Außerdem sollen die Werke klären, ob die Fachhochschule Lübeck, mit der die Stadtwerke schon bei anderen Projekten kooperieren, Interesse an einer Zusammenarbeit haben.

"Es ist heute wichtiger denn je, einen Teil der erneuerbaren Energien zu speichern. Denn elektrische Energie wird auch dann benötigt, wenn die Sonne nicht scheint", sagt Nicolai Steinhau-Kühl, der den Antrag für die SPD in den Stadtwerkeausschuss eingebracht hat. Dann könnten die Blockheizkraftwerke in Norderstedt Methan in Strom umwandeln und die Haushalte versorgen. Außerdem würde sich durch die Produktion von Methangas die Abhängigkeit der Stadt von Einkäufen auf dem Gasmarkt verringern.

Schließlich, so der SPD-Sprecher, könnte ein Engagement in diesem Bereich die FH Lübeck zusätzlich motivieren, die seit Jahren geplante Außenstelle in Norderstedt einzurichten. Der Stadtwerkeausschuss hat den Antrag einstimmig gebilligt, nun werden die Stadtwerke das Projekt angehen, das, so Gengelbach, sicher nicht heute oder morgen realisiert werden kann.