Kreis Segeberg. Schnelles Internet ist oft noch ein Privileg der Großstädter. Doch nun bläst der Wege-Zweckverband (WZV) im Kreis Segeberg zur Daten-Offensive für den ländlichen Raum. Die WZV-Verbandsversammlung hat dem Breitband-Vertrag zwischen 19 Mitgliedsgemeinden zugestimmt und damit die nächsten Schritte in dem mehrstufigen Verfahren eingeleitet.

Die 19 Gemeinden werden zu drei bis vier Regionen zusammengefasst, die nach und nach mit Leerrohren und Glasfaserleitungen ausgestattet werden. Bevor die Bagger rollen können, muss ein Telekommunikationsunternehmen gefunden werden - das Projekt wird europaweit ausgeschrieben. Das wird zwischen drei und sechs Monate dauern, teilt der WZV mit. Der künftige Netzbetreiber wird dann die Detailpläne für die 19 Orte erarbeiten und dabei die Kosten je Haushalt ermitteln. Dann sind die Haushalte gefordert. 60 Prozent in jeder Gemeinde müssen das Angebot annehmen, damit sich die Investitionen für eine schnelle Datenverbindung rechnen.

Daraus ergibt sich das Gesamtvolumen der Investitionen. Der WZV rechnet mit 20 bis 30 Millionen Euro, dieser Summe muss die Verbandsversammlung im Dezember zustimmen. Mit der Investitionsbank, die als Kreditgeber an erster Stelle steht, sind die Rahmenbedingungen bereits abgeklopft, teilt der WZV weiter mit: "Als gut aufgestelltes, kommunales Unternehmen kann der WZV auf günstige Kredite setzen und mit den Kommunen den Weg für die Datenautobahn ermöglichen."

Starten wollen die Gemeinden Daldorf, Negernbötel, Damsdorf, Tensfeld, Tarbek und Schmalensee. Folgen sollen Neversdorf, Schwissel, Högersdorf, Bebensee, Krems II, Schieren, Stipsdorf, Strukdorf, Itzstedt, Seth, Groß Niendorf, Wensin und Nehms. "Ich bin sicher, dass noch weitere Gemeinden mitmachen werden", sagt Verbandsvorsteher Jens Kretschmer.