Kreis Segeberg. Die Tafeln im Kreis Segeberg bangen derzeit um die Brot-Spenden der Bäckereien (wir berichteten). In den letzten Wochen waren in ganz Deutschland erstmals Fälle bekannt geworden, in denen das zuständige Finanzamt auf die Umsatzsteuerpflicht der Spenden bestanden hatte und die Bäckereibetriebe mehrere tausend Euro nachzahlen mussten. Durch die Ankündigung einiger Bäcker, die Waren zukünftig lieber in den Müll zu schmeißen, da den Bäckereien dadurch keine steuerlichen Kosten entstehen, will das Landesfinanzministerium nun Klarheit schaffen.

Bisher sind in Schleswig-Holstein zwar noch keine Probleme zwischen den Bäckereien und den Finanzämtern bekannt geworden, die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold setzt sich trotzdem persönlich für eine schnelle Lösung ein: "Schleswig-Holstein hat ein großes Interesse daran, dass die erfolgreiche Arbeit der Tafeln ohne Störfeuer fortgesetzt werden kann. Ich habe daher das Bundesfinanzministerium gebeten, das Thema zügig auf die Tagesordnung zu setzen." Neben der bisher praktizierten Lösung, den Wert der für den Verkauf zu alten Brote auf null zu setzen, könnten die Bäckereien in Zukunft die Waren auch für einen symbolischen Preis von einem Euro verkaufen und so der Umsatzsteuer größtenteils entgehen.