Das städtische Kulturbüro hebt mit Comedian Marcel Kösling eine alte Kleinkunst-Reihe neu ins Programm.

Norderstedt. Was im kleinen Saal der "TriBühne" gut lief, aber mit Norderstedts Stadtkabarett "Die Thespisnarren" Tschüs sagen musste, soll in Herbst und Frühjahr im Kulturwerk am See wieder aufleben. Ab Freitag, 14. September, servieren das städtische Kulturbüro Norderstedt und der Zauberer und Comedian Marcel Kösling das Programm, das Kösling schon vor zwei Jahren für die "Thespisnarren" auf die Bühne brachte, kleine Veränderungen inklusive.

Doch die Grundlinie ist geblieben: Comedy zum Ablachen, mal zum Mit- und Nachdenken, mal mehr, mal weniger flach, immer aber nach dem Motto "Was einmal für einen ausverkauften Saal sorgte, sollte auch jetzt wieder ein volles Haus garantieren." Dass das Kulturwerk am See, ursprünglich primär für Norderstedts Kulturträger konzipiert, vor allem auch Novitäten und experimentelles Theater transportieren sollte, ist in diesem Programm nicht ablesbar. Dafür gibt's mit Emmi und ihrem Herrn Willnowski, mit Detlef Wutschiks Werner Momsen und dem Komiker Horst Schroth Leute, die die Leute sehen wollen.

Comedian Konrad Stöckel nennt seine Freunde "zwielichtige Gestalten"

Start der Kleinkunst-Serie im Kulturwerk am See, dem ehemaligen Kalksandsteinwerk Potenberg am Stadtpark, ist wieder mit der "Mix Show", in der sich die Kabarettisten und Comedians präsentieren, die in der Saison mit vollem Programm wieder kommen. Neu im Reigen ist lediglich Konrad Stöckel, der seine Freunde "zwielichtige Gestalten" nennt. Im Gegenzug betiteln sie ihn als "völlig durchgeknallt". Ein Zauberkasten, den er wie viele Kinder als Geschenk erhielt, veranlasste ihn zu allerlei Kunststückchen. Bis heute.

Emmi & Herr Willnowski gehören zur "Mix Show" ebenso dazu wie Klappmaul-Komiker Werner Momsen mit seinem Puppenvater Detlef Wutschik, Kösling-Kompagnon Martin Sierp und Kösling als Moderator. Der holt seine "Stars" übrigens überwiegend aus Hamburgs Schmidts Theater.

Kösling zeigt am 12. Oktober in einer eigenen Show, was er kann. Unter dem Motto "Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit" probiert der Zauberer aus Itzstedt alle Kinderwünsche noch einmal aus, vom Cowboy-Leben bis zum Sänger. Der Zauberer Kösling versucht zudem, die Kinder-Berufswünsche des Publikums zu erraten, das kann durchaus heiter werden.

Emmi & Herr Willnowski sind ein gutes Mittel gegen November-Blues

Immer haarscharf an der Gürtellinie schrammen Emmi und ihr Taigafrettchen Herr Willnowski am guten Geschmack entlang. Das ist derb, aber lustig, zumal das Duo verspricht, seine schlimmsten Witze zu erzählen. Ein gutes Mittel gegen November-Blues, das am 7. November im großen Saal des Kulturwerks serviert wird. Vorsicht: Nicht in die erste Reihe setzen, auffällige Kleidung tragen oder sonst irgendwie aus der Reihe tanzen: Das Duo überfällt seine Fans gern mit Bosheiten der besonders bissigen Art.

Auch Detlef Wutschik und Matthias Brodowy sind mit ihrer "Bert Engel Show" gute Bekannte in der Kleinkunst-Serie. Am 28. November kommen Wutschik, der mit seiner Puppe Herr Momsen überall im Norden Erfolge feiert, und Comedian Brodowy in einer gemeinsamen Show nach Norderstedt. Mit Gerd Spiekermann sorgten sie bereits als finaler Ablacher bei den Eröffnungswochen des Kulturwerks für ausgelassene Fröhlichkeit.

Lisa Feller fallen Programme ein wie "Der Teufel trägt Pampers"

Brodowy ist auch bei der zweiten Mix Show am 8. Februar dabei, ebenso Lisa Feller, Jens Heinrich Claassen und natürlich Kösling und Sierp. Comedian-Frau Lisa Feller, nominiert für den diesjährigen Prix Pantheon, fallen so sinnige Programme ein wie "Der Teufel trägt Pampers" oder "Kill Bernd. Aber vorher trägt er noch den Müll runter."

Und noch einmal Brodowy, der sich als Vertreter für gehobenen Blödsinn bezeichnet. Am 7. März dürfen die Kulturwerk-Gäste seine neuste Show "Chiefdirector for a high level bullshit" als Vorpremiere sehen. Aller Dinge sind Drei heißt es auch mit Martin Sierp, der am 18. April als Fürst der Finsternis mit seiner Show "Zum Anbeißen" das Kulturwerk unsicher machen will. Und dann fehlt noch er: Horst Schroth. Der Schnellsprecher mit dem glatt polierten Schädel, der momentan an der deutschen Nordsee-Küste entlang tingelt, hat am 7. Mai im Kulturwerk mit seinem Programm "Was weg ist, ist weg" Premiere.

Karten zu 18 und 20 Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/30 98 71 23, unter kartenbestellung@norderstedt.de per E-Mail und an der Abendkasse. Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr, freie Platzwahl. Wer mehrere Veranstaltung bucht, erhält zwischen fünf und 20 Prozent Rabatt. Infos gibt es unter Telefon 040/53 59 51 66 im Kulturbüro.