Claudia Schack in Henstedt-Ulzburg hat regelmäßig tierischen Besuch im Garten

Henstedt-Ulzburg. Rehe sind scheue Tiere. Normalerweise. Doch ein Garten in Henstedt-Ulzburg scheint auf diese sanften Geschöpfe mit den großen braunen Augen eine magische Anziehungskraft aus zu üben. Jedes Jahr wieder. Immer im Sommer. Bevorzugtes Futter: Zarte, frische Rosenknospen und den blau blühenden Storchenschnabel.

Die Wildtiere gehören zur Familie der Hirsche und haben einen ausgeprägten Geruchssinn. Das bewahrt sie vor unangenehmen Konfrontationen mit ihnen übel gesinnten Zeitgenossen, hilft aber auch beim Orten von Delikatessen - frisch aufgeblühten und zart duftenden Rosen beispielsweise.

Zuerst fand Claudia Schack die Märchenbuch-Gäste in ihrem Garten recht niedlich. Zumal sie Hobby-Fotografin ist und die Bambi-Besuche ihr nette Motive für die Kamera bieten. Der Preis dafür sind allerdings abgefressene Rosenbüsche.

Auch andere Blumen in Claudia Schacks großem Blumenbeet am Teich entdecken die Rehe, die aufgrund ihrer Fluchtreflexe zum Schlüpfertypus gehören, immer wieder als frisch gedeckten Tisch. Die Fluchtreflexe sind Schacks tierischem Besuch allerdings offenbar abhanden gekommen. Manchmal besucht ein Reh allein den Schackschen Garten, manchmal treten sie im Duo auf. Ist ja auch netter, sich zu Zweit an frischen Delikatessen zu delektieren.

Es erfordert einige Logistik, die Rehe aus dem Garten zu vertreiben

"Wir füttern die Tiere natürlich nicht, und würden es viel besser finden, wenn sie sich auch nicht an unseren Blumen vergreifen würden", sagt Claudia Schack. Sie hat sogar schon versucht, die Tiere mit Flatterbänder vom Besuch abzuhalten. Vergeblich. Die Versuchung der frischen Rosenknospen ist offenbar stärker.

Jetzt macht die Henstedt-Ulzburgerin dem wilden Stelldichein in ihrem Garten ein Ende, indem sie versucht, sie sanft aus den Beeten zu scheuchen. "Der Garten hat nur einen Ausgang, das erfordert einige Logistik, die Rehe ins Freie zu dirigieren, aber so haben wir uns mittlerweile mit den tierischen Besuchen arrangiert", sagt Schack. "Es gibt aber auch Rehe, die elegant über den Zaun springen, das ist aber die Ausnahme", sagt Schack.