Der Erlös des Festes kommt einem Projekt in Burundi zugute. Zwölf Jahre Bürgerkrieg haben das Land in großes Chaos gestürzt.

Ellerau. Das Motiv hat die Jury überzeugt: Ein Baum und eine Frau, die ihren Wasserkrug auf dem Kopf trägt. Daneben der Schöpfeimer und ein Stück vom Brunnen. In bunten und kräftigen Farben hat Lina Staggenberg Afrika gemalt, wie sie es sich vorstellt. Die Siebenjährige hat den Bogen optimal ausgenutzt und vor allem gut lesbar aufgeschrieben, worum es geht: ein Fest für Afrika. Das will die Gemeinde mit den Ellerauern am Sonnabend, 18. August, rund ums Bürgerhaus feiern.

"Natürlich wollen wir Spaß haben, aber auch Kindern und Jugendlichen in Afrika helfen", sagte Bürgermeister Eckart Urban, der das Fest zusammen mit den örtlichen Vereinen auf die Beine stellt. Der Erlös kommt einem Schulprojekt in Burundi zugute. Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg, der 250 000 Menschen das Leben gekostet und das Land ins Chaos gestürzt hat, ist in einem der kleinsten Staaten auf dem Kontinent noch lange nichts wieder beim Alten.

Etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen ist Halb- oder Vollwaise. Die Jungen und Mädchen werden als billige Arbeitskräfte auf Plantagen oder in privaten Haushalten ausgebeutet, sexuell missbraucht und zu Knechtschaft und Prostitution gezwungen. Alternative zu einem solchen Schicksal ist Bildung. Zwar können die Kinder die Grundschule inzwischen kostenlos besuchen, doch weiter führenden Schulen können sie oft nicht besuchen, da sie die Gebühren nicht bezahlen können. Das Lycée Don Bosco ermöglicht es armen Schülern, ihren Bildungsweg fortzusetzen und in einem Internat zu leben. "Doch nun sind auch noch die Lebensmittelpreise in Burundi stark gestiegen, sodass die Schule die Internatsschüler langfristig kaum ausreichend ernähren kann", sagt Werner Lawrenz - der Quickborner organisiert die Feste zugunsten der Hilfsorganisation Don Bosco Mondo.

Die Premiere 2009 in Quickborn brachte 1300 Euro für Tuareg-Kinder in Niger. "Und das trotz des regnerischen Wetters", sagt der Organisator, der noch drei weitere Afrika-Feste plant und mit den Gemeinden der Umgebung verhandelt. Die Tuareg-Kinder pflanzen für die Spende 5000 Baum-Setzlinge, um zu verhindern, dass sich die Wüste immer weiter ausbreitet.

Um für das Afrika-Fest in Ellerau zu werben, haben die Organisatoren einen Plakatwettbewerb ins Leben gerufen. Die Jungen und Mädchen der örtlichen Grundschule sollten den Kontinent malen, wie sie ihn sehen. 150 Jungen Mädchen haben mitgemacht, mehr als die Hälfte der Ellerauer Grundschüler. Dann hatte die Jury die schwierige Aufgabe, die besten drei auszuwählen.

Schließlich setzte sich das Motiv von Lina Staggenberg durch, mit ihrem Bild wird die Gemeinde auf das Fest aufmerksam machen. Die Juroren prämierten außerdem die Werke von Anna Uplegger und Lisa Achatz. Die drei können sich über Buchpreise freuen. "Wir werden aber zum Fest alle Bilder im Bürgerhaus aufhängen", sagte Joachim Dose vom Verein "Wir für Ellerau". Und die Mühe wird belohnt: Pro Bild gibt es einen Euro für die Klassenkasse. Am fleißigsten haben die Jungen und Mädchen der 2b gemalt, sie können sich auf 33 Euro freuen.