Drei Veranstaltungen sorgten am Wochenende für viel Spaß rund um Norderstedt. Das Hamburger Abendblatt war dabei und stellt sie vor.

Norderstedt/Alveslohe. Die Menschen in der Region hatten am Wochenende die Wahl: Gehe ich zum Gröhl-Spektakel bei der Norderstedter Marktschreierfest? Träume ich den Drachen am Himmel über dem Stadtpark hinterher? Oder diniere ich nobel und ganz in Weiß auf dem Möschenhof in Alveslohe? Die Norderstedt-Redaktion des Hamburger Abendblatts hat die drei Veranstaltungen besucht.

Marktschreier Blumen-Michel verkauft alles in "Üro". Er spricht so gut deutsch, dass er auch Euro sagen könnte, aber der holländische Akzent macht sich beim Verkauf von Jukkas und bunten Blümchen ganz gut. Auf seinem Lastwagen zerrt er einen Topf nach dem anderen hervor und zaubert einen Hauch von Hamburger Fischmarktatmosphäre vor das Norderstedter Rathaus. Hier sind die Besucher des Spektakels zwar sichtlich ergrauter und nüchterner als die Gäste an St. Paulis Hafenkante, doch fürs Zotige können sie sich genauso begeistern. "Musst du nie gießen, nur streicheln, dann wächst er von allein", sagt Michel und fährt mit der Hand über den Palmenstamm.

Dutzende stehen vor seinem Wagen. Nebenan, wo Wurst-Achim brüllt wie ein brünstiger Mammutbulle, steht niemand. "Aus dem Zwerchfall, nicht über den Kehlkopf muss die Stimme kommen" verrät Wurst-Max Achim alias Joachim Pfaff, der es immerhin zum deutschen Meister der Marktschreier gebracht hat und sich in vielen Jahren einen ansehnlichen mettwurst-gestählten Klangkörper angefuttert hat.

Dagegen kommen Käse-Rudi und Aal-Alex nicht an. Zwar sind auch sie mit Brüllaffen-Gen gesegnet, doch die Besucher gehen nun mal zu Michel. Ihre Leckereien verkaufen Rudi und Alex ebenso wie die anderen Händler, die ein beeindruckendes Ramsch-Sortiment anpreisen - ganz ohne Geschrei.

Das Drachenfest hat eine Wiederholung verdient

Über dem Stadtpark weht der Wind zwar nicht so stetig wie am Meer, doch Malte Westermann vom Verein Flattermann spricht von sehr guten Bedingungen beim ersten Norderstedter Drachenfest. Kunst- und fantasievoll gestaltete Flugkörper stiegen am See auf und zogen Tausende von Besuchern in ihren Bann und genossen am Sonnabendabend die einzigartige Atmosphäre, als die angeleuchteten Drachen zwischen den Explosionen eines Feuerwerks flatterten. Wenn auch der Wind ein wenig ruppig war und die Feuchtigkeit den Drachen zusetzte, ist Westermann davon überzeugt, dass dieses Drachenfest in Norderstedt eine Wiederholung verdient hat.

"Diner en Blanc" sorgte für einen blauen Himmel über Alveslohe

Wenn "Diner en Blanc" in der Gemeinde Alveslohe angesagt ist, drehen sogar die schwarzen Wolken am Himmel ab. Pünktlich um 16 Uhr stellte Petrus den Platzregen ein und ließ der Sonne den Vortritt. 30 Gäste bauten ihre Tische auf, decken sie festlich mit weißem Geschirr, weißen Blumen und Kerzen, tischten Lachstatar, Antipasti mit Vitello Tonnato und als rote Farbtupfer Tarte mit Rote-Beete-Carpaccio und Kirsch-Lorraine auf. Die Familie Diedrichs vom Reiterhof Möschenhof in Alveslohe-Hoffnung hatte zum ersten Mal zum "Diner en Blanc" geladen.

"Heute sind es 30 Gäste, im nächsten Jahr werden es viel mehr sein", sagte Antje Diedrichs, Organisatorin des Dinners. "Eine tolle Atmosphäre", lobten Bärbel Sturm aus Ellerbek und Gerda Huck aus Quickborn-Heide. "Ich habe das weiße Dinner in der Osterstraße in Hamburg verpasst, deshalb bin ich jetzt hierher gekommen", sagt Matthias Pietrowski. "Sonne, nette Menschen, was will man mehr", sagte Brigitte Schützenhofer. "Hier kommt man miteinander ins Gespräch und lernt neue, nette Leute kennen", sagte Frank Günter aus Kaltenkirchen und prostete seiner Tischnachbarin Irmgard Seiffert zu, die mit ihrer Freundin Heidemarie Haß aus Bad Segeberg nach Alveslohe gekommen war, mit Käse, Frikadellen und viel Salat und Wein im Picknick-Korb. Marga und Volkert Clauer aus Hamburg-Stellingen und Helga und Horst Griese aus Padenstedt hatten sogar einen besonderen Anlass: Sie übten für ihre doppelte goldene Hochzeitsfeier.