Norderstedt. Der Lärm ist groß, überall staubt es, und manchmal stehen sich die Handwerker im Weg. Die Gemeinschaftspraxis von Dr. Hans Helmut Gackenholz, Facharzt für Chirurgie, an der Ulzburger Straße 52 in Norderstedt wird umgebaut. Sie bleibt bis zum 23. Juli geschlossen. Für Notfälle stehen Dr. Konrad Barop (Hamburg), Dr. Roland Gürtler (Henstedt-Ulzburg) oder die Krankenhäuser bereit.

Acht der zehn Türen im Erdgeschoss müssen um zehn auf mindestens 90 Zentimeter verbreitert werden, damit die Räume barrierefrei zugänglich sind. Das schreibt eine neue DIN-Norm vor. Für Rollstuhlfahrer werden auch die sanitären Einrichtungen verändert, das WC ist jetzt doppelt so groß.

Dr. Gackenholz hatte das Haus im Jahre 1994 nach den damals geltenden Vorschriften gebaut. Bis 2015 hätte er keinen behindertengerechten Umbau vornehmen müssen. Aber der angesehene Chirurg geht in Rente und übergibt die Praxis am 1. Januar 2013 seinem Kompagnon Dirk Detlefsen. Mehrmals in der Woche überzeugt sich Architekt Walter Ellerbrock aus Norderstedt vom Fortgang der Arbeiten. "Ich habe die Zusage aller beteiligten Firmen, dass die Termine eingehalten werden", sagt er. Der Umbau kostet 35 000 Euro.

Dr. Dirk Detlefsen, neun Jahre Assistenzarzt in der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen, hofft, dass es keine Probleme geben wird: "Nach der Schließung der MVZ-Praxis von Christian Bockholt in Norderstedt-Mitte (wir berichteten) hat sich die Anzahl der Berufsgenossenschafts-Fälle bei uns verdoppelt, und die Anzahl der Kassenpatienten ist um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Es herrscht also immer noch ,Land unter'."

Wenn der Umbau beendet ist, wird ein Mitarbeiter des Landesverbandes der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung die Praxis in Augenschein nehmen und die endgültige Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren aussprechen. Ein D-Arzt wie Dr. Detlefsen ist ein Arzt mit speziellen unfallmedizinischen Kenntnissen. Damit sind weitgehende Vollmachten, aber auch Verpflichtungen verbunden.