Nur ein Verdacht

26. Juni: "Thormählen droht die Abwahl"

Seit Monaten wird in der Presse über die Vorwürfe gegen Torsten Thormählen teils sehr detailliert, teils aber auch sehr spekulativ berichtet. Anfänglich flossen die Informationen reichlich. Natürlich gab es auch Informanten, denen "schon lange etwas nicht koscher" vorkam, die sich gern den Fragen der Presse stellten. Solche Mitbürger sind nicht so selten, wie sie sein sollten.

Die Behörden ermitteln seit einem halben Jahr, und die weitere Dauer (bis Oktober?) ist offensichtlich abhängig von einer Prioritätenliste wichtigerer Fälle. Welche Kriterien dafür gelten, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich habe das Gefühl, dass unsere Behörden mal wieder einen "Zerwaltungsakt" in Gang gesetzt haben. Denn die Gründe für die Verzögerungen sind schon sehr zweifelhaft.

Ich erinnere: Es handelt sich bis jetzt lediglich um einen Verdacht! Das lange Schweigen der Staatsanwaltschaft regt mich jedenfalls zum Wundern an: Reicht es nicht für eine Anklage? Schmort der Fall in einem Stapel, und wartet man ab, bis die Henstedt-Ulzburger die Sache erledigt haben?

Schon wird über die mögliche Abwahl des Bürgermeisters sinniert, und die kopflose Gemeinde bedauert. Was ist mit der betroffenen Familie? Mir scheint, hier wird wieder mal die Diskrepanz zwischen Gerechtigkeit und Recht aufgezeigt. Am besten, man führt den Pranger wieder ein. Die Instrumente wären ja vorhanden und das Publikum auch.

Rolf Kalmbacher, Ellerau

Bildung durch Wissen

2. Juli: "Noch fehlen 164 Krippenplätze"

Noch fehlen 164 Krippenplätze, aber der Geist der Norderstedter Landesgartenschau schläft nicht. Eine besondere Art von lebendiger Kinderuniversität fördert die Neugier der Acht- bis Elfjährigen, und die "Klasse im Grünen" findet hohen Zuspruch, ganz abgesehen davon, wie sehr wir Erwachsenen uns über das breit gefächerte Bildungsangebot für uns freuen. Schon hat unsere Sozialdezernentin Anette Reinders zwei Unternehmen für die Gründung eines Betriebskindergartens gewonnen, und Mütter können sich von ihrem Betrieb menschlich unterstützt fühlen.

Da sollten wir doch wieder alle, jede und jeder, nach seiner Möglichkeit in einem kommunalen Bildungspakt, der über Partei- und andere Grenzen hinausgeht, mithelfen.

Die "Franz-Fischer-Gesellschaft für Philosophie und Pädagogik e.V." in Norderstedt unterstützt die Bildungsarbeit in Kitas durch die Verbreitung einer selbsttätigen menschlichen Bildung von Geburt an bis zum Ende unseres Lebens in Vorträgen und Schriften. Uns geht es darum, die "Bildung durch Wissen" in diesen ganzheitlichen Sinnzusammenhang einzubinden, damit nicht der Irrtum entsteht, "je mehr einer weiß, desto gebildeter ist er".

Zur Idee eines kommunalen Bildungspaktes, schrieb mir der Ministerpräsident Torsten Albig zu dieser Auffassung am 22. Juni: "Die Anregungen zum kommunalen Bildungspakt haben in mir großen Zuspruch ausgelöst. Prägen diese doch nicht nur die Bildungsgeschichte Norderstedts, sondern auch die vieler weiterer Kommunen in unserem Land."

Vielleicht könnte man die schon bestehenden Anstrengungen in unserer Stadt ähnlich koordinieren und sichtbar machen wie seinerzeit die vielfältigen Beiträge zur Landesgartenschau.

Anne Fischer-Buck, Norderstedt

Ich bin entsetzt

2. Juli: "Drei Menschen sterben bei Unfall im Sportwagen"

Hiermit möchte ich mein Entsetzen über die Berichterstattung über den schweren Autounfall in Hardebek zum Ausdruck bringen. Die Ausdrucksweise und detaillierte Schilderung übertrifft noch die Bildzeitung. Wie sollen die Angehörigen und Hinterbliebenen mit diesem Artikel fertig werden, wenn ich es schon nicht kann?

Ursula Borchardt, Hamburg

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an norderstedt@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Norderstedt, Rathausallee 64-66, 22846 Norderstedt