Die Asklepios Klinik Nord-Heidberg hat ihre fünf Kreißsäle und die Wochenstation für rund 750.000 Euro modernisiert. Kino für die Sinne.

Norderstedt/Hamburg. Ein dunkelrotes Riesen-Räkelbett, eine Badewanne mit Innenleben in gleicher Farbe und an der Decke Lampen, die den Raum nach Bedarf in Licht hüllen - so sieht ein moderner Kreißsaal aus. Ein Ort, der werdenden Müttern (und Vätern) ein Höchstmaß an Wohlgefühl bescheren soll. "Ein Maximum an Sicherheit und an medizinischer Versorgung setzen Eltern, die sich auf die Geburt eines Kindes vorbereiten, heute als selbstverständlich voraus. Darüber hinaus erwarten sie eine individuelle Betreuung und Komfort", sagt Dr. Kornelia Gbur, Leiterin der Geburtshilfe und Perinatalmedizin in der Asklepios Klinik Nord-Heidberg.

Die Klinik ist dem Wunsch der Schwangeren und ihrer Partner nachgekommen. Für rund 750 000 Euro hat das Unternehmen die Kreißsäle und die Wochenstation auf dem Gelände an der Tangstedter Landstraße modernisiert und damit auch eine attraktive Geburtsadresse für werdende Eltern aus Norderstedt geschaffen - da die Stadt kein eigenes Krankenhaus besitzt, ist die Klinik im Hamburger Norden traditionell auch Anlaufstelle für Menschen aus dem Süden Schleswig-Holsteins.

"Nach zwei Monaten Bauzeit hat die Frauenklinik ihre angestammten Räume wieder", sagte Klinikmanager Philip Wettengel, als er den überdimensionalen Schlüssel an Dr. Frank Carlos Sprickhoff, Chefarzt der Frauenklinik, übergab. Immer mehr Mütter würden sich auf das "Ideal der natürlichen, familienorientierten Geburt" zurückbesinnen. Und die Zahl der Geburten sei im Hamburger Raum seit Jahren hoch, während die aktuellen Statistiken für das Bundesgebiet gerade einen Rückgang der Geburtenzahlen melden. Für dieses Jahr erwarten der Chefarzt der neuen Geburtsstation und sein Team, zu dem 20 Mediziner, 20 Hebammen und 30 Krankenschwestern gehören, 1700 Geburten. "Als die Station im Februar 1947 eröffnet wurde, waren es noch 300", sagte Wettengel.

Mit dem Kino für die Sinne entspannen sich die werdenden Mütter

In einem der fünf Kreißsäle steht die Geburtswanne. Die Frauen können die Farben der Deckenleuchten an ihre Stimmung anpassen, per Knopfdruck einen Sternenhimmel an die Decke projizieren oder ihre Lieblingsmusik hören. "Viele wollen in der Wanne entbinden. Doch wenn es soweit ist, scheuen sie doch davor zurück", sagt Kornelia Gbur. Sie wählen das Bett oder den Hocker. Da kann der Partner dahinter sitzen, auf einem roten Sitzball, die werdende Mutter kann sich zudem an einem Tuch festhalten.

Eine Tür weiter gibt es Kino für die Sinne. Schemenhaft huscht ein Reh durch den Blätterwald, schwebt ein Taucher durchs Meer. Sehr ruhig, sehr entspannend. "Und die Väter können sich die Wartezeit in der Lounge vertreiben", sagt Dr. Gbur. Dunkles Holz, dunkelrote Ledersessel - der Warteraum hat Clubcharakter. Die Kaffeemaschine spendiert ein Heißgetränk nach Wahl, der moderne Flachbildschirm an der Stirnwand wurde gerade in den letzten Wochen intensiv beobachtet. Schließlich war EM, und da freuten sich viele Fußballfans, dass sie die Spiele verfolgen, im entscheidenden Moment aber ihrer Partnerin beistehen konnten.

Gibt es Komplikationen, sind es nur einige Schritte bis zum Behandlungsraum, der direkt an einen Kreißsaal anschließt und geheizt ist. "Die enge Zusammenarbeit von Frauen- und Kinderklinik im Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level I) erlaubt die spezialisierte Betreuung von Hochrisiko-, Früh- und Mehrlingsgeburten", sagt der Chefarzt, für den die Wünsche der Frauen während der Geburt höchste Priorität haben. Um Schmerzen zu lindern, bieten die Geburtshelfer neben schulmedizinischen Verfahren eine Reihe von Alternativen wie Akupunktur und Homöopathie an.

"Die meisten Eltern entscheiden sich wegen der medizinischen Sicherheit heute gegen eine Hausgeburt und wieder für eine Geburt im Krankenhaus, zumal, wenn sie sich dort gut aufgehoben fühlen", sagt die Leiterin der Geburtshilfe und Perinatalmedizin.

Rundum gut betreut fühlten sich Sven, 37, und Claudia Klinger, 35, nachdem Tochter Neele hier zur Welt gekommen war. Wann immer er will, kann der Vater zu seiner Frau und dem Baby ins Bett krabbeln. Die beiden Hamburger aus Poppenbüttel haben sich für eins der 13 Einzelzimmer entschieden. Außerdem gibt es zwei Dreibett- und sechs Zweibettzimmer, die vom rot gestrichenen Flur abzweigen.

Zum Stillen können sich Mutter und Kind ins Stillzimmer zurückziehen. Als "Babyfreundliches Krankenhaus" zertifiziert, fördert die Asklepios Klinik Nord-Heidberg das Stillen. Examinierte Still- und Laktationsberaterinnen helfen den Müttern, eine gute Stillbeziehung zu ihren Babys aufzubauen. "Doch auch Frauen, die nicht stillen können oder wollen, werden bei uns einfühlsam unterstützt", sagt Dr. Gbur.

Mit einem Chip werden die Babys gegen Diebstahl gesichert

Frühstück und Mittagessen serviert das Personal in Büfettform im neuen Aufenthaltsraum, was den Hotel- und Wellness-Charakter der Entbindungs- und Wochenbettstation unterstreicht. Mit einem Chip um den Hals werden die Babys gegen Diebstahl gesichert. Verschwindet ein Neugeborenes von der Station, geht sofort ein Alarm los. "Wir bieten alles, was man braucht. Werdende Eltern brauchen nicht mehr woanders hinzugehen", lautete das Fazit des Chefarztes bei der Schlüsselübergabe.

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