Man kann seinen Job machen - und man kann ihn gut machen. Gut wäre es im Fall von Frau Thabit gewesen, die üblichen acht Wochen abzuwarten und der Familie zumindest ein wenig Zeit zu geben, damit sie den Verlust des Ehemanns und Vaters realisieren können. Gut wäre es, die Betroffenen in solchen Fällen von Angesicht zu Angesicht zu informieren und im persönlichen Gespräch vorzubereiten. Gut wäre es vor allem, den "Kunden" die oft unnötige Angst zu nehmen, die bei komplizierten Formulierungen aufkommt.

Der Umgang mit der Witwe war pietätlos, das Abspulen von Routinen ein folgenschwerer Fehler. Dass die Mitarbeiter des Jobcenters dies verstanden haben, zeigt die Entschuldigung des Geschäftsführers. Sie ist genau das, was vorher fehlte: Ein Zeichen von Mitgefühl und Anteilnahme. Unter Zeitdruck ist es nicht einfach, aus der Routine auszubrechen. Eines muss den Mitarbeitern des Jobcenters aber klar sein: Hinter den Akten stecken immer auch Schicksale.