Heute wird in Kaltenkirchen das “Haus der sozialen Beratung“ offiziell in Betrieb genommen

Kaltenkirchen. Bis zuletzt arbeiteten noch Handwerker in den neuen Räumlichkeiten, verlegten Kabelkanäle und montierten Hinweisschilder. Der Umzug wurde bereits in den vergangenen Wochen vorgenommen, während parallel die Angebote quasi zwischen Tür und Angel weitergeführt werden mussten.

Doch mit der offiziellen Inbetriebnahme am heutigen Montag besitzt die Stadt Kaltenkirchen nun am Flottkamp 13a-c ein "Haus der sozialen Beratung", das die Kompetenzen zahlreicher Einrichtungen, die bisher über das gesamte Stadtgebiet verteilten waren, endlich unter einem Dach vereint.

Konkret bedeutet das, dass im Obergeschoss des Gebäudes die folgenden Beratungsstellen beheimatet sind: die Erziehungs-, Familien- und Lebensberatung (Träger: therapiehilfe e.V.); die Schuldner- und Insolvenzberatung (Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein); der Frauentreffpunkt (Frauenräume e.V.); die Wohnungsnotlagenberatung (Diakonie Altholstein) sowie die Suchtberatungsstelle (Landesverein für Innere Mission).

Die Stadt hat zwei Räume für zeitlich begrenzte Angebote gemietet

Im Erdgeschoss des Hauses am Flottkamp befindet sich nun die Tagesförderstätte der Segeberger Wohn- und Werkstätten; im Dachgeschoss die Ambulante und Teilstationäre Psychiatrische Versorgung (ATP), die psychiatrische Institutsambulanz und ebenfalls die Kaltenkirchener Zweigstelle des Jugendamtes. Außerdem hat die Stadt zwei Büroräume für zeitlich begrenzte Angebote etwa des Pflegestützpunktes oder von "pro familia" angemietet.

Durch die nun gegebene Vernetzung soll auch die Versorgung des Umlandes verbessert werden, da Menschen mit eventuell komplexeren Beratungsbedürfnissen nun nicht mehr zwischen den verschiedenen Einrichtungen pendeln müssen.

Das Projekt benötigte allerdings einen langen Vorlauf. So war die Verwaltung bereits im März 2007 damit beauftragt worden, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, ob und in welchem Rahmen die beratenden Dienstleistungsstellen in Kaltenkirchen zentralisiert werden könnten. Die entscheidende Initiative ging allerdings erst 2011 vom Geschäftsführer der Inneren Mission, Claus von See, aus.

Ende des vergangenen Jahres stand das Konzept, das gleichwohl ohne finanzielles Engagement der Stadt nicht zustande gekommen wäre. So fördert Kaltenkirchen die Beratungseinrichtungen mit Mietzuschüssen von bis zu 18 500 Euro pro Jahr - dies gilt zunächst für die jeweiligen Laufzeiten der bestehenden Verträge der Träger mit dem Kreis. Zusätzlich beteiligt sich die Gemeinde mit bis zu 10 000 Euro an einer Anlauf- und Koordinierungsstelle am Flottkamp, sofern diese Kosten nicht vom Kreis gedeckt werden.

Bürgermeister Krause lobt die Kompaktheit des Beratungszentrums

Bürgermeister Hanno Krause und Claus von See unterzeichneten darüber hinaus eine Zuwendungsvereinbarung für niedrigschwellige Hilfen und Suchtpräventionsmaßnahmen. Die jährlichen Leistungen bis 2014 betragen 23 600 beziehungsweise 24 000 Euro.

Krause hob vor allem die "Kompaktheit" des neuen Beratungszentrums hervor. "Wir versprechen uns Synergieeffekte. Auf engem Raum kann zwischen Angeboten auf kurzem Weg vermittelt werden, wenn eine Person etwa ein weiteres Beratungsangebot benötigt."

Die Baumaßnahmen auf dem zuvor brachliegenden Grundstück gegenüber der Dietrich-Bonhoeffer-Schule kosteten insgesamt rund 4,1 Millionen Euro. Wichtig: Alle bisherigen Telefonnummern der Beratungsstellen behalten weiterhin ihre Gültigkeit.

Am Donnerstag, 30. August, soll das Beratungszentrum noch einmal feierlich eingeweiht werden. Hierfür planen die Einrichtungen, ihre Angebote im Rahmen eines Tages der offenen Tür den Bürgerinnen und Bürgern aus Kaltenkirchen und Umgebung vorzustellen.