Kreis Segeberg. Das Betreuungsgeld hemmt den dringend nötigen Kita-Ausbau. So kritisiert der Segeberger SPD-Bundestagsabgeordnete Franz Thönnes das Betreuungsgeld, das vor allem die CSU durchsetzen will. "Machtinteressen wider jeder Vernunft zu Lasten von Kindern auszutragen, hat mit seriöser Politik nichts zu tun", sagt Thönnes. Statt an den Bedürfnissen von Menschen in einer modernen Gesellschaft und Arbeitswelt zu arbeiten, hielten die Befürworter an überkommenen Rollenbildern fest.

Wichtig wäre stattdessen, das Betreuungsangebot für Kinder zu verbessern. "Jeder Cent, der in ein Betreuungsgeld fließt, fehlt an dieser Stelle", sagt der Politiker. Mehr als 130 000 Kitaplätze fehlten derzeit bundesweit. Im Kreis Segeberg gebe es eine Betreuungsquote von 24 Prozent für Kinder unter drei Jahren. Das sei zwar erheblich besser als 2006, als die Quote noch bei 7,2 Prozent lag. Ziel seien aber schon für dieses Jahr 28 und bis 2013 dann 41 Prozent gewesen. "Deshalb wollen wir nicht in eine Stillhalteprämie für Horst Seehofer, sondern in zusätzliche Mittel für den Kita-Ausbau investieren. Das ist Politik mit Hand und Fuß, die vor Ort hilft", sagt Thönnes.