Zu blöd zum Feiern?

16./17. Juni: "Die EM-Party wird ausgesperrt" und 28. Juni: "Auf der Ulze macht die Polizei heute Nacht alles dicht"

Zunächst erst einmal herzlichen Dank, dass Sie über die Unterbindung des Autokorsos berichtet haben!

Auch wenn ich die damalige Argumentation der Polizei für die Autokorso-Sperre nicht hundertprozentig nachvollziehen kann, wenn es doch eigentlich um die Aussperrung der Fußgänger geht, die natürlich keine Gefährdung für die Tankstelle und die HVV-Busse darstellen.

Warum sieht man aber im Fernsehen Bilder von Autokorsos und feiernde Menschen auf den Straßen in Hamburg, Berlin und München?

Wird der Norderstedter Bürger für zu blöd zum Feiern gehalten - oder ist er das vielleicht sogar?

Wer am letzten Freitag nach dem Griechenland-Spiel an der Ulzburger Straße/Ecke Harckesheyde stand, hat gesehen, dass die Autos sowieso fast ausschließlich im Schritttempo gefahren sind. Gefährliche Situationen habe ich daher nicht bemerkt. Auch habe ich niemanden gesehen, der auf die Straße gerannt ist, geschweige denn auf ihr getanzt hat!

Die ganze Diskussion wird von der Polizei ad absurdum geführt, stets werden immer neue Argumente aufgeführt. Der wahre Hintergrund dieser "Schikane" ist mir bisher nicht ersichtlich, wenn es doch im Rest der Republik zu funktionieren scheint. Dass es dort sicherlich auch zu kleinen Vorkommnissen kommt, will ich gar nicht leugnen.

Ich mag dieses Argument "wegen der Sicherheit" aber nicht, denn dann - natürlich nicht ganz ernst gemeint - sollte die Polizei am besten eine Ausgangssperre für Norderstedt verhängen: wegen der Sicherheit!

Sicherlich hat die Polizei eine gewisse Präventionsaufgabe, aber ein bisschen Eigenverantwortung sollte der Bürger auch tragen dürfen.

Das sehe ich wie Ihr Leser Herr Oltmanns als eine nicht hinnehmbare Bevormundung.

Tim Simon, per E-Mail

Kompetenz beweisen

26. Juni: "Politiker behalten die Finanzhoheit. Norderstedts Verwaltung muss Ausschuss auch künftig über Zins-Geschäfte vorab informieren"

Die Verwaltungsspitze hat sich anscheinend gute Chancen nicht nur bei den Zinssicherungsgeschäften, sondern auch für die Übertragung der Generalvollmacht für derartige Geschäfte ausgerechnet. Die Finanzhoheit verbleibt jedoch dankenswerterweise bei "der Politik".

Die Verwaltung sieht sich aufgrund des Antrags wohl kompetenter als unter Einschluss der gewählten Vertreter. Die mehrheitliche Zustimmung zum ursprünglichen Antrag wäre ein Armutszeugnis für die Stadtvertreter. Allerdings können und müssen diese ihre Kompetenz unter Beweis stellen.

In Anbetracht der bevorstehenden Kommunalwahl im Mai des kommenden Jahres wären generell aussagekräftige Kurz-Lebensläufe aller Norderstedter Wahl-Kandidaten mehr als nur wünschenswert.

Wolfgang Herz, Norderstedt

Wer denkt an den Lokführer?

21. Juni: "Tod auf den Gleisen. 21-jährige Autofahrerin übersieht die AKN auf einem unbeschrankten Bahnübergang in Nützen"

So tragisch dieser Unfall auch ist, muss man doch die Umstände beachten. Der Bahnübergang mag durch Büsche sehr versteckt sein. Die Warnschilder sind aber deutlich zu erkennen. Bei einer Geschwindigkeit von 20 Kilometer pro Stunde hätte die Fahrerin den Übergang (den sie wohl auch so kannte) sicher gesehen.

Ich selber habe in der letzten Zeit schon häufig Fahrzeugführer gesehen, die auch bei Rot noch mal schnell rüber hoppelten, 100-mal geht es gut - und dann passiert doch etwas.

Und wer denkt an den Lokführer? Der wird sicher eine gewisse Zeit zumindest diese Strecke meiden.

Helmut Lange, Norderstedt

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