Kreis Segeberg. Aufpassen auf die "Männer in Orange": Zu hoher Rücksicht gegenüber Straßenbauarbeitern auf Autobahnen hat die IG Bau Holstein die Autofahrer aufgerufen. In diesem Sommer werde allein in Schleswig-Holstein auf 135,5 Autobahnkilometern gebaggert und asphaltiert. "Straßenbauer haben einen der gefährlichsten Jobs - und keine Knautschzone. Für die Autofahrer gilt deshalb: Fuß vom Gas - Augen auf", sagt Uwe Hahn. Der Bezirksvorsitzende der IG Bau Holstein verweist auf das "enorm hohe Unfallrisiko beim Straßenbau". Es sei doppelt so hoch wie in anderen Bereichen der gewerblichen Wirtschaft.

Besonders gefährlich ist nach Angaben der Gewerkschaft das Einrichten von Baustellen. "Wenn Straßenbauer die rot-weißen Hütchen - die Pylone - aufstellen, stehen sie auf der Fahrbahn mitten im Verkehr", so Hahn. Besonders kritisch seien Sommerbaustellen: "Straßenbauer müssen in brütender Hitze auf heißem Asphalt arbeiten. Und sie müssen gerade im Sommer etliche Überstunden machen. Da lässt die Konzentration schon mal nach", sagt Hahn.

Eine besondere Gefahr gebe es zudem bei Nachtbaustellen: "Das Arbeiten im grellen Scheinwerferlicht macht es schwer, den Verkehr im dunklen Drumherum mitzubekommen", so Uwe Hahn. Bundesweit werden nach Angaben der IG Bau in diesem Sommer rund 2400 Kilometer Autobahn saniert oder neu gebaut.