Das ist ab 2012 möglich. Die Verbraucherzentrale nennt weitere Verbesserungen für die Bürger

Norderstedt. EnWG, EU-Label, Öko-Design-Richtlinie - kaum jemand kennt die dicken Gesetzeswerke zum Thema Energie, die sich hinter diesen Abkürzungen verbergen. Die Neuerungen, die sie für 2012 mit sich bringen, betreffen jedoch alle Haushalte unmittelbar. Diplom-Ingenieur Klaus Bückner, Energieexperte der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, erklärt, welche Veränderungen im nächsten Jahr besonders wichtig werden:

Schnellerer Anbieterwechsel: Wer zu einem anderen Strom- oder Gasanbieter wechseln will, braucht ab dem 1. April nicht mehr so viel Geduld wie bisher. Maximal drei Wochen, nachdem der neue Anbieter seinen Kunden beim Netzanbieter angemeldet hat, muss der Wechsel vollständig vollzogen sein.

Bessere Information: Ab Anfang Februar muss jede Rechnung Angaben zu Kündigungsterminen und -fristen, eine Einordnung des individuellen Verbrauchs sowie einen Hinweis auf die "Schlichtungsstelle Energie" enthalten. Dort können Verbraucher ein außergerichtliches Schlichtungsverfahren in Anspruch nehmen, wenn eine Beschwerde beim Versorger keine Einigung erbracht hat.

Verändertes Energieeffizienzlabel: Das EU-Energieeffizienzlabel für Elektro-Geräte ist schon verpflichtend. Es gilt nun beispielsweise auch für Fernsehgeräte. Neu ist außerdem die Kategorie A+++, die zurzeit allerdings nur bei Wasch- und Spülmaschinen, Kühl- und Gefrierschränken wirksam wird.

Marktverbot für Stromfresser: Ab 2012 treten weitere Bestimmungen der Ökodesign-Richtlinie in Kraft. Die Richtlinie regelt, wie viel Elektrogeräte maximal verbrauchen dürfen. Weniger sparsame Geräte werden dadurch allmählich vom Markt ausgeschlossen. So müssen etwa Kühlschränke, die ab Mitte 2012 in den Handel gelangen, mindestens 20 Prozent weniger Energie verbrauchen als Geräte der Klasse A. Diese Modelle verschwinden dann vom Markt, und zur schlechtesten Effizienzklasse wird die Kategorie A+.

Aus für die 40-Watt-Glühbirne: 2012 ist auch die 40-Watt-Glühbirne dran - ab 1. September darf sie nicht mehr produziert werden. Vorhandene Bestände dürfen aber noch verkauft werden.

Bei Fragen zu Versorgerwechsel, Stromrechnung oder effizienten Haushaltsgeräten, aber auch bei allen anderen Fragen rund ums Energieeinsparen hilft der Energieberater der Verbraucherzentrale, Klaus Bückner. Er berät wieder am Dienstag, 10. Januar, von 11 bis 17 Uhr in der Beratungsstelle Norderstedt, Rathausallee 38. Anmeldung unter Telefon 040/523 84 55; Kosten: fünf Euro für 30 Minuten.