Vermieter des Großen Karls hat noch nicht für einen vollständigen Brandschutz gesorgt

Kaltenkirchen. Trotz mehrfacher Aufforderungen der Behörden hat der Vermieter des Großen Karls in Kaltenkirchen nicht für einen vollständigen Brandschutz in dem Mehrfamilienhaus gesorgt, in dem mehr als 200 Menschen leben. "Einige Mängel wurden beseitigt, andere nicht", sagt der Leiter der Bau- und Umweltabteilung des Kreises Segeberg, Rainer Schulz. Fachleute hatten vor wenigen Tagen das Gebäude inspiziert, das wegen Verwahrlosung und mehrerer Brände seit Jahren in die Schlagzeilen gerät.

Mieter und Kommunalpolitiker werfen Vermieter Gerd Thormählen vor, kaum noch in das Gebäude zu investieren und die Sicherheit der Bewohner zu vernachlässigen. Bei der Begehung stellten die Brandschutzexperten fest, dass sich viele Feuerschutztüren zu den Fluren nicht wie vorgeschrieben von selbst schließen.

"Eine akute Lebensgefahr besteht nicht, da man die Türen per Hand schließen kann", sagte Schulz. Dennoch sei der Vermieter aufgefordert worden, Belege vorzulegen, aus denen hervorgeht, dass die Türen repariert oder ersetzt werden. Thormählen muss jetzt die Aufträge vorzeigen, die er Handwerkern und Lieferfirmen erteilt hat. Die Brandschützer haben Thormählen eine Frist gesetzt.

"Wenn das nicht klappt, werden die Daumenschrauben angezogen", sagte Schulz. In diesem Fall muss Thormählen mit Ordnungsverfügungen und Zwangsgeld rechnen. Außerdem riskiert er, dass die Behörden die Aufträge erteilen und ihm in Rechnung stellen.

Bei akuter Gefahr könne sogar das Gebäude geräumt werden. Diese Variante hatte ein Brandschützer der Kreisverwaltung ins Gespräch gebracht.

Thormählen hatte vor wenigen Wochen angekündigt, demnächst Sanierungspläne für das Haus vorzulegen, das seit Jahrzehnten den Spitznamen Großer Karl trägt. Vor wenigen Wochen hatte er im Innenministerium in Kiel seine Pläne vorgelegt und um Zuschüsse des Landes gebeten. "Das wird jetzt geprüft", hieß es aus Kiel.