Verein Haus & Grund übergibt Unterschriftenliste an die Stadt

Norderstedt. Norderstedter Hausbesitzer laufen Sturm gegen die Erhöhung der Grundsteuer. Holger Dircks, der Vorsitzende des Grundeigentümervereins Haus & Grund in Norderstedt hat zusammen mit seinem Vorstandskollegen 1600 Unterschriften gegen die geplante Anhebung der Grundsteuer B gesammelt.

Die Stadtvertretung hatte im Sommer beschlossen, den Satz von 260 auf 410 Prozent zu erhöhen, um den Haushalt angesichts ausbleibender Gewerbesteuereinnahmen und einer erhöhten Kreisumlage auszugleichen.

"Bei einer Grundstücksgröße von rund 1000 Quadratmetern können da leicht 150 Euro mehr im Jahr zusammenkommen", sagt Dircks. Die Mehrbelastung treffe vor allem ältere Hausbesitzer, die mit einer schmalen Rente auskommen müssten. Sie müssten schon steigende Energiepreise verkraften, zudem seien ihre Häuser sanierungsbedürftig, was das Budget weiter belaste.

1650 Mitglieder hat der Grundeigentümerverband in Norderstedt, Tangstedt und Henstedt-Ulzburg.

Der Vorsitzende geht davon aus, dass etwa 1000 Norderstedt unterschrieben haben, der Rest komme aus den Nachbarorten. "Eigentlich ein trauriges Ergebnis bei rund 34 000 Haushalten in Norderstedt", sagt Dircks, der sich eine deutlich massivere Protestbewegung gewünscht hatte.

Zwar habe es kurz nach dem Beschluss der Stadtvertreter einen kurzen Aufschrei gegeben, der sich beispielsweise in empörten Leserbriefen in der Norderstedter Zeitung niedergeschlagen habe. Aber wie so oft sei der Ärger schnell verflogen, würden viele die höheren Abgaben offenbar zähneknirschend akzeptieren.

Aus den zahlreichen Gesprächen mit Mitgliedern sei deutlich geworden, dass niemand damit rechnet, dass der Steuersatz je wieder sinkt. Das sei eine sichere Möglichkeit für die Stadt, an Geld zu kommen.

Nun wollen Dircks und seine Vorstandskollegen die dicken Mappen mit den Unterschriftenlisten nicht einfach zu den Akten legen, sondern an Stadtpräsidentin Kathrin Oehme übergeben. "Die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik sollen wenigstens wissen, dass sie bei 1600 Hausbesitzern in Ungnade gefallen sind", sagt der Verbandschef.