Die Abstimmung über die Ausländer-Quotierung erntet zweifelhaften Ruhm

Norderstedt. Die Norderstedter Kleingärtner vom Kleingärtnerverein Harksheide am Kringelkrugweg haben sich mit ihrer Idee einer Quotierung der Ausländer auf ihrer Anlage die breite Unterstützung der ultrarechten Szene erarbeitet. Neo-Nazis aus Hamburg beglückwünschen die Kleingärtner aus Harksheide für ihre "mutige Entscheidung" gegen Ausländer und den "Multikulti-Wahnsinn". Ein Flugblatt der Gruppierung mit weiteren rechtsradikalen Thesen tauchte am Montag in Norderstedter Briefkästen auf. Auf Internetseiten der rechten Szene werden die Kleingärtner als tapfere Kämpfer gegen die Überfremdung der deutschen Gesellschaft gefeiert. Entsprechend werden alle Kritiker der unsäglichen Abstimmung als "antideutsche Gutmenschen" beschimpft.

Durch den Kleingärtnerverein geht mittlerweile ein Riss. Langjährige Vereinsmitglieder der Anlage an der Emanuel-Geibel-Straße distanzieren sich von den Gärtnern am Kringelkrugweg und ihrem Vereinsvorsitzenden. Heidrun und Ralph Aschinger aus Bad Bramstedt, nach eigener Aussage Pächter der ersten Stunde in der Gründungsanlage am Stadtpark und 36 Jahre im Verein, sind erschüttert über die Abstimmungs-Idee des Vorsitzenden Gerd Kühl und die Reaktion der Mehrheit der Gartenfreunde. "Wenn ein Vereinsvorstand einen derartigen Test fahren muss, um zu erfahren, welcher Geist in seiner Anlage herrscht, sollte er freiwillig und sofort sein Amt aufgeben und den Verein verlassen", schreiben sie in einer E-Mail an die Redaktion.