Ansprüche nicht erkannt

16. November: "WHU kämpft ums Überleben"

Die WHU hat tatsächlich die lokalpolitische Landschaft aufgemischt. Das ist sicherlich für die Zeitungen erfrischend, für die Bürger allerdings nur dann, wenn hinter der Munterkeit auch realisierbare und nützliche Inhalte sichtbar werden. Zum Nutzen zählt auch die Vereinbarkeit des persönlichen politischen Handels mit den gesellschaftlichen und ökonomischen Anforderungen unserer Zeit. Da hat die WHU am Beispiel Beckersberg gezeigt, dass sie diese Ansprüche weder erkannt noch beherzigt hat: Das Planungsgebiet lag am Bahnhof Ulzburg-Süd und war damit für Pendler über die S-Bahnanbindung Eidelstedt einerseits und die U-Bahn über Norderstedt andererseits attraktiv. Wegen ökologischer Relevanz wollen wir alle die Nutzung des ÖPNV intensivieren und den individuellen Kfz-Verkehr einschränken. Wer das ernst nimmt, weist Baugebiete am Bahnhof aus und erspart den Pendlern zusätzliches Umsteigen. Wir alle wollen die Elektrifizierung der AKN, aber wir verweigern dank der WHU die Ansiedlung von Fahrgästen am Bahnhof Ulzburg-Süd mit der Folge, dass die Bundesmittel vermutlich östlich von Hamburg und nicht bei der AKN eingesetzt werden. Bei der Diskussion um das CCU wurde viel Zeit für unsinnige Spielchen vertan.

In der WHU schimmert eine gewisse Arroganz durch alle Anträge und Entscheidungen, allein zu wissen, was gut für die Bürger ist und wie sie ihre Gärten zu gestalten haben. Dafür hat uns die WHU eine absolut überflüssige Baumschutzsatzung beschert. Auch das widerspricht den Anforderungen der Gegenwart.

Ich wähle nicht, um fremde Leute auszusuchen, die über meinen Garten bestimmen. Das kann und will ich sehr gut allein. Bundes- und Landesrecht reichen aus, um meine Vorstellungen in geordneten Bahnen zu halten.

Ich kann nur hoffen, dass die Wähler aufwachen, sofern sich die WHU nicht alsbald von selbst neu organisiert.

Hans-Jörg Herrmann

Aufs Rad angewiesen

19./20. November: "Stadt lehnt Winterdienst auf Radwegen ab"

Radler werden durch Schnee viel stärker behindert als Autofahrer. Selbst wenn nur an wenigen Stellen geräumt würde, müssen Radler zwangsläufig auf die Fahrbahn ausweichen. Das ärgert Autofahrer. Ich kenne Radler, die kein Auto besitzen, in das sie bei Schnee umsteigen könnten. Sie sind auf ihr Fahrrad angewiesen. Ob das die ablehnenden Stadtvertreter bedacht haben?

Peter Stüber

Nichts geht ohne Papier

18. November: "Stadt geht gegen Parksünder vor"

Ich kann Hauke Borchert verstehen, wenn es den Parksündern an den Geldbeutel gehen soll. Ich stimme auch voll zu, dass es gerade morgens vor Schulen zum reinsten Chaos kommt.

Mit einem Transporter mit Anhänger ist hier die Weiterfahrt nicht selten unmöglich, bis die Teenager in der Schule sind.

Aber für Öllieferanten, Autotransporter , Post- oder Pizza-Lieferanten Ausnahmegenehmigungen zu fordern, bestätigt wieder "Willkommen in Deutschland". Nichts geht ohne Papier und Verwaltungsaufwand. Hat Herr Borchert einmal versucht, mit einem Transporter in die von ihm empfohlene Tiefgarage zu fahren? In der Rathausallee ist es nahezu unmöglich, für Transporter oder ähnlich größere Fahrzeuge einen Parkplatz zu bekommen.

Für Normalbürger in Ordnung, aber die Kirche sollte im Dorf bleiben.

Wenn die Paketboten immer und überall Parkplätze suchen oder sich Genehmigungen holen sollen, dann hoffe ich nur, dass Herr Borchert sich keine Geschenke zu Weihnachten per Post bestellt - da bezweifel ich dann, dass diese noch rechtzeitig ankommen. Oder die nächste bestellte Pizza hoffentlich noch warm auf dem (Büro)Tisch landet.

Kim Bödecker

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