Die Norderstedter Amateurtheater bringen klassische Märchen und Musicals auf die Bühnen der Stadt. Von “Jim Knopf “bis “Der Froschkönig“.

Was hast du vor, Königstochter? Du schreist ja, dass sich ein Stein erbarmen möchte." Sie sah sich um, woher die Stimme kam, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken, hässlichen Kopf aus dem Wasser streckte. "Ach, du bist's, alter Wasserpatscher?" sagte sie. "Ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen gefallen ist."

Wann aber können Frösche sprechen wie Menschen? Wenn sie ein verwunschener, junger König sind. Das Norderstedter Amateur-Theater (NAT) hat für sein Weihnachtsmärchen "Der Froschkönig", das am Sonnabend, 17. Dezember, 14 Uhr, Premiere im Festssaal am Falkenberg hat, eine neue Version vom verzauberten Frosch entdeckt. Bei den Amateurschauspielern ist nicht eine Hexe Schuld am Unglück des Königs, sondern ein Zauberlehrling von Schloss Krötenstein.

Als der gelangweilte König dessen Zauberküche besucht und vor lauter Abenteuerlust auch einmal verzaubert werden will, wird er flugs zum Frosch. Dummerweise ist der Zauberlehrling nicht ganz so hell im Kopf - er vergisst den Zauberspruch, und der König muss als Frosch durch sein Reich quaken und statt in fürstlichen Seidenbetten in nassen Brunnen schlafen. Erlöst werden kann er natürlich nur von einer schönen Königstochter. Die küsst ihn aber nicht ins wahre Leben zurück wie der Prinz sein Dornröschen. Sie wirft ihn angeekelt an die Wand, als er zu ihr ins Bett schlüpfen will.

Beim Norderstedter Amateur-Theater trifft der König auf der Suche nach der Prinzessin auf den Kurier Karolus Karacho, der so schnell ist, dass er bis ins 21. Jahrhundert rennt, auf die Gouvernante Gundula Griesgram, Markus Minnesang und viele merkwürdige, witzige Gesellen mehr, darunter auch sechs tanzende Froschkinder. Ob aber die Prinzessin den König durch den Wurf an die Wand erlöst oder doch durch einen Kuss, steht noch nicht fest.

Morgen spielt das Theater Life "Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer"

Mit dem Norderstedter Amateur-Theater spielen drei weitere Norderstedter Amateurbühnen Weihnachtsmärchen. Bereits morgen um 16 Uhr spielt das Theater Life die bekannte Geschichte "Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer" von Michael Ende als Musical von Konstantin Wecker und Christian Berg im Festsaal am Falkenberg. Auf Lummerland wird es eng, als Jim Knopf per Postpaket auf die Insel kommt. König Alfons entscheidet also, dass die Lokomotive Emma abgeschafft wird. Das passt Lukas, dem Lokomotivführer, gar nicht, und er reißt mit Emma und Jim aus. Sie schippern übers Meer, kommen nach China, treffen den Halbdrachen Nepomuk, den Scheinriesen Tur Tur und wollen Prinzessin LiSi vor dem Drachen Frau Mahlzahn retten. Das Theater Life führt die Geschichte mit viel fetziger Musik neun Mal an Norderstedter Theatern auf.

Während Jim, Lukas und Emma übers Meer schippern, geht Peter Pan in die Luft. Das Theater Pur hat mit "Peter Pan - Fliege deinen Traum" am Sonnabend, 26. November, 15 Uhr, Premiere im Theatersaal am Schulzentrum Süd an der Poppenbütteler Straße 230. Mehr als 20 Schauspielerinnen und Schauspieler bringen das Stück auf die Bretter. Die Bühnenbauer haben ein riesiges, düsteres Piratenschiff gebaut und der schräge Käpt'n Hook verbreitet Angst und Schrecken. Aber keine Sorge: Peter Pan ist so taff drauf, dass er gegen den fürchterlichen Käpt'n mit dem Degen antritt.

Traumhaft geht es dagegen beim Neuen Theater Norderstedt (NTN) zu, das am Sonnabend, 3. Dezember, 16.30 Uhr, mit "Lippels Traum" im Theatersaal am Schulzentrum Süd Premiere feiert. Philipp, genannt Lippel, liest gern und liebt Geschichten aus dem Morgenland. Eines Tages müssen Lippels Eltern für eine Woche nach Wien reisen. Lippel bleibt allein zu Haus. Frau Jacob passt auf ihn auf, doch sie ist streng und garstig. Am Schlimmsten: Sie nimmt ihm das Märchenbuch weg, das seine Eltern ihm zum Abschied geschenkt haben. Lippel beschließt, die Märchen weiter zu träumen.

Er erlebt ein aufregendes Abenteuer im Morgenland, kann aber bald nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Traum unterscheiden. In seinem Traum treten auch Lippels neue Mitschüler auf, das türkische Geschwisterpaar Hamide und Arslan. Frau Jacob ist im Traum die böse Schwester des Königs, die dafür sorgt, dass die Königskinder Hamide und Arslan aus dem Königreich verbannt und von Wächtern in die Wüste verschleppt werden. Die Kinder geraten in große Gefahr, und Lippel setzt alles daran, sie zu retten.

"Wir haben 'Lippels Traum' ausgesucht, weil unsere kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer so auch spielerisch mit der aktuellen Thematik der Nachbarschaft zwischen Türken und Deutschen vertraut gemacht werden", sagt Theaterleiterin und Regisseurin Heidi Kuhlmann.