Eine Glosse von Andreas Burgmayer

Männer und Frauen passen nicht zusammen. Das wissen wir nicht erst seit Ike und Tina Turner und spätestens seit dem Ende von Modern Talking.

Ich sitze also beim Mittagessen und brocke Asiatisches in mich hinein. Kommt eine Dame an den Tresen, wird von der koreanischen Bedienung freundlich und hoch frequent angebrüllt: "Gudädag! Waa daafs sain?" Die Dame ist verstört, will noch aussuchen zwischen den angepriesenen von hinten beleuchteten Tellergerichten auf der Tafel. Da kommt er dazu und beobachtet sie beim Aussuchen. "Gudädag!" quietscht die Bedienung. Er winkt ab.

"Ist das jetzt okay für dich hier?", fragt er seine Frau. Sie wirkt unentschlossen, sucht weiter. "Also sollen wir jetzt hier was essen?", hakt er nach. Und sie so: "Ich schau eben, mach es doch jetzt nicht so kompliziert." Er wirkt jetzt entrüstet: "Ich mach es doch nicht kompliziert. Ich frage nur, ob wir hier was essen sollen." Sie geht einfach grußlos aus der Garküche. Er folgt.

Die unbeachtete Bedienung lächelt und wartet. Sie scheint so was zu kennen. Denn keine 1,7 Minuten später stehen die beiden wieder vor dem Tresen. Sie beginnt erneut die Suche. Er wirkt konsterniert. Sie sagt: "Bratnudeln, einfach so." Er sagt: "Frühlingsrollen!" Dann sitzen die beiden missmutig und ohne ein Wort zu reden am Tisch und brocken Asiatisches in sich hinein. Ein "Gudädag!" sieht anders aus.