Norderstedt. Der große deutsche Erzähler Heinrich Böll nahm die Geschichte einer Frau auf, die von Polizei, Justiz und einer Boulevard-Zeitung zum Mord getrieben wird, zum Mord an den Reporter, der ihr die Ehre nahm. Katharina Blum stolperte über ihre Freundschaft zu einem Straftäter. Sie wird gnadenlos gejagt und als Terroristenbraut gebrandmarkt. Nach dem Tod ihrer Mutter dreht sie durch und erschießt den Reporter.

"Die verlorene Ehre der Katharina Blum" von Heinrich Böll in der Theaterfassung von Margarethe von Trotta bringt das "a.gon"-Tourneetheater München morgen in der "TriBühne" in Norderstedt auf die Bühne. Beginn ist um 20 Uhr.

"Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen", sagte Heinrich Böll zu seiner Erzählung. Er betrachtete seine Erzählung als Pamphlet, wie er im Nachwort erläutert. Böll beschreibt genau die Übergriffe und Ehrverletzungen, die die unbescholtene Frau erfahren musste und stellt die Frage, was die Medien dürfen, was der Staat, was die Polizei darf. Diese Frage war nicht nur in den 70er-Jahren, als Böll "Die verlorene Ehe der Katharina Blum" veröffentlichte, von großer Relevanz, sie ist es noch heute.

Karten zwischen zwölf und 24 Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/30 98 71 23 und an der Abendkasse.