Tangstedt. "Guten Abend, gut' Nacht, von Englein bewacht" lautet eine Zeile in einem Kinderlied. Dieses Lied wählten die Pastorinnen Christina Tegtmeyer und Susanne Bertels für die Abschiedsfeier in der Tangstedter Kirche für fehl- und totgeborene Kinder, die in einem weißen, mit Blumen geschmückten Sarg im Gräberfeld für tot- und stillgeborene Kinder des Tangstedter Friedhofs beigesetzt wurden.

Während der Feier regten die Pastorinnen die Gemeinde von 25 Hinterbliebenen an, über das Symbol "Stein" zu philosophieren. "Ein Stein ist hart, kalt und oft alt, doch als Stein in einer Mauer, als Stütze für ein Dach bietet er auch Schutz", sagte Tegtmeyer. Zudem sei jedes Kind ein Edelstein, geliebt von Gott. Die Trauernden schrieben einen Gruß auf einen symbolischen Stein aus Papier und gaben ihn mit ins Grab.

Tegtmeyer und Bertels arbeiten als Krankenhaus-Seelsorgerinnen in der Asklepios-Klinik Heidberg und in der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg. Mit Unterstützung von Andrea Paffrath, Kantorin der Tangstedter Kirche, des Tangstedt-Wilstedter Bestattungsinstitutes Hauke Wulff und der Friedhofsverwaltung gestalteten sie die Trauerfeier. Den Sargschmuck spendete die Tangstedter "Blumentenne". Nach der Andacht wurden die tot- und stillgeborenen Kinder in dem weißen Sarg auf dem seit 2008 bestehenden Kindergrabfeld beigesetzt. Die Trauernden konnten auch Botschaften auf Tonscherben schreiben und an den Rosenstücken des Grabfeldes befestigen.

"Die Bestattung in einem gemeinschaftlichen Grab ist für die Eltern eine wichtige Möglichkeit, Abschied zu nehmen und einen Ort zu haben, um ihrem toten Kind zu gedenken", sagte Tegtmeyer. Infos über das Tangstedter Gräberfeld für still- und totgeborene Kinder gibt Maren Fuehr von der Friedhofsverwaltung per Telefon 04109/25 03 18 oder im Internet.

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