Politiker und Verwaltung sollen über einen Neubau bzw. eine Sanierung der Regionalschule Garstedt am Aurikelstieg erst entscheiden, wenn die Anmeldezahlen für das nächste Schuljahr vorliegen.

Norderstedt. Das fordert die SPD in einem Antrag für die heutige Sitzung des Schul- und Sportausschusses. "Bei einer Entscheidung über Investitionen in einzelne Schulgebäude sind die Entwicklungen der Schülerzahlen an der jeweiligen Schule und die Schulentwicklung im gesamten Stadtgebiet zu berücksichtigen", sagt SPD-Fraktionschefin Katrin Fedrowitz.

Dieses Verfahren habe sich in der Vergangenheit bewährt, es solle auch weiterhin Grundlage für Entscheidungen zur Schullandschaft sein, zumal, wenn sie extrem hohe Investitionen nach sich ziehen wie in diesem Fall. Rund 17 Millionen Euro soll der Neu- und Umbau der Garstedter Schule nach den bisherigen Plänen kosten (wir berichteten). "Eine solche Summe ist absehbar aus dem städtischen Haushalt nicht ohne Neuverschuldung zu bezahlen", sagt die Fraktionschefin. Angesichts der angespannten Haushaltssituation wäre eine Kreditaufnahme in Millionenhöhe ein Schritt, der vielen Stadtvertretern Sorge bereite.

Auch an weiteren Schulstandorten seien in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen erforderlich. So gebe es schon Gespräche zwischen Verwaltung und z. B. den Schulleiterinnen im Schulzentrum Süd. Die Stadtvertreter haben zudem den Ausbau sämtlicher Grundschulen zu Offenen Ganztagsgrundschulen beschlossen - ein Projekt, das ebenfalls Um- und Ausbaumaßnahmen in erheblichem Umfang nach sich ziehe.

"Insofern ist im Sinne einer Schulentwicklungsplanung für das gesamte Stadtgebiet eine Entscheidung isoliert für den Schulstandort Aurikelstieg nicht sinnvoll und sollte bis zum Vorliegen der Einschulungszahlen 2012 zurückgestellt werden", fordert Fedrowitz. Erst dann sei klar, ob sich die niedrigen Anmeldezahlen bestätigen, oder ob der Trend gebrochen wird. Die SPD lege Wert darauf, dass sie nicht grundsätzlich gegen einen Aus- und Umbau am Aurikelstieg ist. "Wir brauchen aber eine solide Datengrundlage, einen millionenschweren Schnellschuss wird es mit uns nicht geben", sagt die Fraktionschefin.

Ähnlich hatten sich auch GALiN und FDP geäußert. Auch Schuldezernentin Anette Reinders hatte sich dafür ausgesprochen, die Anmelderunde im Frühjahr des kommenden Jahres abzuwarten. Die Linke lehnt einen Neu- und Umbau mit dem Hinweis auf geringe Anmeldezahlen ab, sie hält die Regionalschule ohnehin für nicht mehr zeitgemäß. Spannend wird sein, wie sich die CDU in der heutigen Diskussion verhält. Bisher hatten sich die Christdemokraten klar für die Baumaßnahmen ausgesprochen. Hinter vorgehaltener Hand ist allerdings zu hören, dass sich die Union dem Vorschlag der SPD anschließen könnte.

Die öffentliche Ausschusssitzung beginnt um 18.30 Uhr in der Grundschule Friedrichsgabe an der Pestalozzistraße.