Für die Mieter im Großen Karl ist möglicherweise eine Verbesserung ihrer Wohnsituation in Sicht.

Kaltenkirchen. Der Vermieter habe zusagt, im Herbst das Sanierungskonzept eines Architekten für das Hochhaus vorzulegen, teilte Kaltenkirchens Erster Stadtrat Karl-Heinz Richter in der Stadtvertretung mit. Der Große Karl war immer wieder wegen Verwahrlosung und erheblicher Sicherheitsmängel in die Schlagzeilen geraten.

Über die Situation in dem Gebäude, in dem mehr als 200 Menschen leben, hatte die Stadtverwaltung mit Vertretern des Innenministeriums, der Landesplanung und der Investitionsbank gesprochen. Konkrete Schritte sollen jedoch erst beraten werden, wenn feststeht, ob der Vermieter die Auflagen des Brandschutzes und der Bauaufsicht des Kreises Segeberg erfüllt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Deutsche Mieterbund bei Gesprächen mit der Kaltenkirchener Stadtverwaltung angeboten, auch die Haushalte im Großen Karl zu unterstützen, die ihren Mitgliedsbeitrag nicht selbst zahlen können. Dieses Modell wird in vielen Kommunen praktiziert. "Leider sind die Gespräche eingeschlafen", heißt es in einem Schreiben des Kieler Mietervereins an die Stadtverwaltung, das der Norderstedter Zeitung vorliegt. "Wir gehen davon aus, dass es auch im kommunalen Interesse liegt, für Wohnungen, die grobe Mängel aufweisen, nicht die volle Miete zu überweisen", heißt es weiter.

Mieter des Großen Karl berichten unterdessen von Reparaturen in dem Gebäude. Die Eingangstüren lassen sich nach Monaten wieder verschließen. Auch die Klingeln sollen wieder funktionieren.