Gerhard Blasberg will Nachfolger des geschassten Stefan Sünwoldt werden

Kaltenkirchen. Offiziell hat die SPD ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Kaltenkirchen noch nicht präsentiert. Doch inzwischen bestätigt selbst der Kandidat der Sozialdemokraten, dass er antreten will. Der parteilose Bürgermeister von Glückstadt, Gerhard Blasberg, bewirbt sich um die Nachfolge des geschassten Stefan Sünwoldt (SPD). Er bezeichnete die Aufgabe als Herausforderung: "Die Stadt hat erhebliches Potenzial."

Vor seiner Amtszeit in Glückstadt war der 50-Jährige Bürgermeister in Trappenkamp. Im Januar 2003 trat er aus der SPD nach Konflikten über die hohe Verschuldung der Gemeinde aus. Die Fraktionen im Glückstädter Rathaus äußern Bedauern, dass Blasberg die Stadt verlassen will.

Elke Adomeit soll zurücktreten, fordert Stadtvertreter Nikolai Strub

Mittlerweile sind fünf Kandidaten für den Posten des Bürgermeisters im Rennen. Außer Blasberg treten der abgewählte Sünwoldt, Hanno Krause (CDU), Bürgervorsteherin Elke Adomeit (FDP) sowie die Hamburgerin Anna Kuljurgis-Daumann an. Sie kündigt auf ihrer Homepage an, in Kaltenkirchen Unterschriften zu sammeln, um für die Wahl zugelassen zu werden.

Elke Adomeit ist wegen ihrer Kandidatur erneut unter Druck geraten. Völlig überraschend hat der fraktionslose Stadtvertreter Nikolai Strub den sofortigen Rücktritt von Elke Adomeit gefordert. Er warf ihr in der Stadtvertretung persönliche Vorteilsnahme im Sinne der Gemeindeordnung vor und begründete seine Anschuldigungen mit Adomeits Verhalten beim Abwahlverfahren gegen Ex-Bürgermeister Stefan Sünwoldt (SPD).

Adomeit hätte sich für befangen erklären müssen, als sie im Februar den Abwahlantrag auf die Tagesordnung setzte. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand in der Stadtvertretung wusste: Die Bürgervorsteherin hatte sich bereits im Sommer 2010 entschieden, selbst Bürgermeisterin werden zu wollen, allerdings erst bei den regulären Wahlen im Jahr 2013. Über diese Entscheidung hatte sie freimütig vor wenigen Wochen erzählt, als sie ihre Kandidatur für die Wahl bekannt gab, die nach dem Rauswurf Sünwoldts bereits am 6. November stattfinden wird.

Adomeit lehnt jedoch einen Rücktritt ab und erklärte, ihre Entscheidung aus dem Jahr 2010 habe sich auf die Wahl 2013 bezogen. 2010 sei noch nicht absehbar gewesen, dass es zu einer Abwahl Sünwoldts kommen werde.

Strub prüft jetzt, wie er weiter vorgehen wird. "Das Thema ist für mich nicht durch." Denkbar sei, einen Antrag zur Abberufung Adomeits zu stellen. Eine andere Variante sei, dass Adomeit ihre Kandidatur zurückziehe.