Pläne müssen nachgebessert werden. Südumgehung Bad Segeberg wird statt im Herbst frühestens im Frühjahr gebaut

Kreis Segeberg. Der schleswig-holsteinische Landtag hält nicht nur am Weiterbau der A 20 fest. Die Parlamentarier fordern mit großer Mehrheit, dass die Lücke zwischen Bad Segeberg und der Elbe zügig geschlossen wird. Dieser Appell scheint nötig, hat das Landesverkehrsministerium Segebergs Landrätin Jutta Hartwieg doch gerade mitgeteilt, dass sich der Bau der wichtigen Ost-West-Verbindung um mindestens ein halbes Jahr verzögert.

Laut bisherigem Plan sollte die Südumgehung Bad Segeberg noch in diesem Herbst gebaut werden. Doch nun verschiebt sich der Baubeginn des Abschnitts zwischen Weede und Wittenborn ins nächste Frühjahr oder auf einen noch späteren Zeitpunkt. Teile der Planung müssen überarbeitet und dann wieder öffentlich ausgelegt werden, teilt das Ministerium mit.

Die Verzögerung ergibt sich, weil die Planer des Landesbetriebs Verkehr und Straßenbau in einigen Details nacharbeiten müssen. Vier Häuser sollen mehr Lärmschutz bekommen. Ein Wald, der als Ausgleichsfläche für den Eingriff in die Natur vorgesehen ist, soll an einem anderen Ort als bisher geplant ausgewiesen werden. Außerdem müssen Gebäude und andere Orientierungshilfen, die den Fledermäusen des Kalkbergs ihre Flugrouten anzeigen, genauer benannt werden. Schließlich habe sich die Vogelwelt im Segeberger Forst, den die Trasse der A 20 bei Wittenborn streift, leicht verändert.

Zwar werden die Pläne nach Ansicht von Fachleuten damit nicht grundlegend geändert. Da die Änderungen aber zum Teil Anwohner und öffentliche Institutionen betreffen, müssen die Pläne neu ausgelegt werden. Bürger, Verbände und Vereine können dann zu diesen Punkten Stellung nehmen. Das Land wird ihre Anregungen und Einwände beurteilen und gegebenenfalls in die Planung einbeziehen.

Der aktuelle Aufschub ist schon die zweite Verzögerung für diesen Bauabschnitt. Schon vor rund zwei Jahren hatten die Landesplaner auf Druck der Naturschutzverbände vor allem beim Umwelt- und Naturschutz für das Travetal nachbessern müssen. Sind die neuen Pläne beschlossen, können die Bagger anrücken: Der Bund als Bauherr hatte die rund 150 Millionen Euro für den Bau und Grunderwerb entlang dieses rund zehn Kilometer langen Autobahn-Abschnitts schon genehmigt.

Verkehrsminister Jost de Jager (CDU) gab sich im Landtag optimistisch: Bis Ende 2012 sollen alle Planungen stehen. Dann habe das Land seine Hausaufgaben gemacht, der Bund werde das Geld bereitstellen. 2020 könne die A 20 einschließlich Elbquerung fertig sein.