Zahl der Mitglieder steigt in der Genossenschaft um 30 Prozent auf 13 500

Norderstedt. Früher wurden sie von ihren Kollegen aus den privaten Banken als kleine Mitspieler im weltweiten Finanzgeschäft belächelt. Jetzt lächeln sie zurück - nicht überheblich, aber selbstbewusst: die Banker der Genossenschaftsbanken. Während andere Banken und auch Sparkassen im Zuge der weltweiten Finanzkrisen Milliarden abschreiben müssen, legen die Volks- und Raiffeisenbanken zu. Klar, dass so ein wirtschaftlicher Erfolg auch auf den Vertreterversammlungen der genossenschaftlichen Institute gefeiert wird - wie jüngst bei der Volksbank Elmshorn, die auch mit zwei Filialen in Norderstedt vertreten ist. "Natürlich werden auch wir von einigen Kunden gefragt, ob ihr Geld noch sicher ist", sagt Vorstandsprecher Christian Scheinert. Doch in den Filialen gibt es keine Schlangen von Verunsicherten. Stattdessen wächst der Zuspruch. Allein in den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der Mitglieder in der Volksbank Elmshorn, deren Geschäftsgebiet von Wilster im Kreis Steinburg bis Norderstedt reicht, um 30 Prozent auf heute 13 500 Mitglieder.

Sie alle dürfen sich über eine Dividende von sechs Prozent freuen. Auch in diesem Jahr setze sich trotz aller Turbulenzen auf den Märkten der Finanzwelt der positive Trend fort.

"Ärgerlich" nennt der Volksbank-Vorstand die zusätzlichen Auflagen des Verbraucherschutzes. "Wir bestehen jeden Stressest, aber der bürokratische Aufwand bindet unnötig Personal."

Besonders stolz sind die Volksbanker auf ihre Azubis. "Wir wissen, dass wir den Nachwuchs gut qualifizieren müssen", sagt Personalchef Volker Großmann. Dabei wird die Gruppe der potenziellen Banker kleiner: Durfte Großmann noch vor wenigen Jahren unter 300 Bewerbern auswählen, waren es jüngst nur 54. Fünf von ihnen überstanden die Tests für die Laufbahn zum Bankkaufmann. Einer darf seinen "Bachelor of Arts in Banking und Finance" machen - nächstes Mal könnten sogar acht Nachwuchskräfte beginnen. Großmann: "Unsere Suche beginnt."