Oberbürgermeister Grote rechnet bei der Landesgartenschau aber mit der “Schwarzen Null“

Norderstedt. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen tummelten sich am Mittwoch wieder etliche Besucher auf dem Gelände der Landesgartenschau. In den letzten verregneten Wochen war das ein seltenes Bild geworden. Über die Wahrscheinlichkeit eines Defizits der etwa 8 Millionen Euro teuren Blumenschau wird deshalb in der Stadt diskutiert.

Gartenschau-Geschäftsführer Kai Jörg Evers möchte darüber erst reden, wenn es tatsächlich dazu kommt. Er hält die bis zum 9. Oktober anvisierte Besuchermarke von 600 000 nach wie vor für machbar. Damit könnte angeblich auch die Kalkulation mit einer Schwarzen Null für die 172 Tage Gartenschau erreicht werden, sagt Evers. Wenn das Wetter allerdings auch in den letzten beiden Monaten der Gartenschau ebenso schlecht ist wie im Juli und August, dann sei das ein Problem, so Evers.

Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote musste bei der Vorstellung der Rahmendaten für den kommenden Doppelhaushalt 2012/2013 erklären, wo sich ein mögliches Defizit der Gartenschau darin finden lassen würde. "Überhaupt nicht", sagte Grote knapp. Die Gartenschau werde nämlich komplett über den Stadtwerke-Verbund, der städtischen Tochtergesellschaft, abgerechnet. Wenn überhaupt, dann rechnet Grote offenbar nur mit einem kleinen Minusgeschäft am Stadtparksee: "Wenn wir am Ende der Landesgartenschau statt 8 Millionen Euro nur 7,5 Millionen Euro eingenommen haben sollten, dann würden die Stadtwerke dieses Defizit ausweisen", sagte der Oberbürgermeister. Diesen Malus würden die Stadtwerke in der Folge vor sich herschieben und schrittweise abbauen. Grote: "Zum Beispiel über die künftigen Einnahmen der Stadtpark GmbH könnte das Defizit abgetragen werden." Derzeit verfolge die Stadtpark GmbH aber eher das Prinzip Gewinn durch Kostenreduzierung. Mangelnde Besucherzahlen würden durch Einsparungen aufgefangen. "Auf diese Weise ist eine Schwarze Null auch ohne das Ziel der 600 000 Besucher machbar", sagte Grote.

Übrigens: Am Mittwoch waren die Zukunft von Gartenschauen in Schleswig-Holstein und die Bedeutung der Grünpolitik für die Stadt- und Regionalentwicklung Thema eines Gespräches zwischen Politik und den Grünen Verbänden. Der Wirtschaftsausschuss des Landtags Schleswig- Holstein unter Vorsitz des Pinneberger Landtagsabgeordneten Bernd Schröder diskutierte mit der Arbeitsgemeinschaft Landesgartenschau Schleswig- Holstein (ALG) im Pavillon am Arriba-Strandbad im Seepark.