Eine Glosse von Astrid Plonske

Nein, dies ist kein Appell, mit dem Gejammer über die viel zu kühlen Temperaturen aufzuhören. Dies ist ein Lobgesang auf diesen Sommer, der uns eine Menge Grausamkeiten erspart.

Das Beste vorab: Man kann gut schlafen. Die Temperaturen im Schlafzimmer knacken nie die 19 Grad, keine durchwälzten fiebrigen Nächte, keine nassgeschwitzten Bettlaken. Herrlich!

Frühsport? Ist in diesem Sommer auch kein Problem. Im normalen mitteleuropäischen August hingegen sollte man spätestens um 5.30 Uhr die Joggingschuhe anhaben. Denn unter Umständen knallt schon eine Stunde später die Sonne dermaßen gnadenlos, dass nach eineinhalb Kilometern im Laufschritt ein Kreislaufkollaps droht.

Auch im Büro lässt es sich gut aushalten - und damit sind nicht nur die Temperaturen gemeint. Die eigentlich sonst eher biedere Kollegin aus dem Einkauf kommt gar nicht erst auf die wilde Idee, im hautengen Bandeau-Top und mit noch knapperen Hotpants zur Arbeit zu kommen. Und auch der stets um jugendliches Styling bemühte Juniorchef lässt seine Surfer-Flipflops bei diesen Temperaturen zu Hause. Was für ein Glück!

Die frischen Temperaturen ersparen den Damen außerdem, diese unsäglichen Jumpsuits anziehen zu müssen. Diese großgemusterten Flatter-Overalls mit Spaghettiträgern sind zwar schwer im Trend - nur leider nicht für normal gebaute Frauen mit einer Konfektionsgröße über 36 geeignet. Schwangerschaftsdementi unnötig! Herrlich.

Das schönste an diesem Sommer ist jedoch, dass er nie zu enden scheint. Denn wenn am 23. September der kalendarische Herbst Einzug hält, merken wir es nicht einmal.