Die Leser diskutieren, was nach der Gartenschau aus dem Stadtpark werden soll

Norderstedt. Was nach der Landesgartenschau auf dem Gelände rund um den Stadtparksee passiert, wie der neue Norderstedter Stadtpark aussehen soll und welche Attraktionen der Gartenschau darin erhalten bleiben sollen, das bleibt nach wie vor eines der am heißesten diskutierten Themen der Stadt. Nach wie vor erreichen uns zu unserer Berichterstattung über die Pläne der Stadt und der Stadtpark GmbH etliche Zuschriften unserer Leser. Dabei wird klar, dass sich die Forderung einiger Leser, für den Stadtpark nach dem 9. Oktober Eintritt zu nehmen, wohl nicht durchsetzen lassen wird. Es regt sich massiver Widerstand dagegen.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mehrheit der Bürger dieser Stadt diesen Eintritt will. Man sollte vielmehr die Flächen so zurückbauen, dass sie pflegeleicht und finanziell nicht so aufwendig sind. Man braucht nur über die Landesgrenze zum Hamburger Stadtpark zu schauen. Das ist ein Park für alle und so sollte es auch hier im Stadtpark sein", schreibt Leser Carsten Wessendorf aus Norderstedt.

"Ein Stadtpark muss für jedermann frei zugänglich sein. Grundsätzlich müssen sich die fortgeführten Projekte selbst finanzieren und sie sollten, wenn sie sich über ein Eintritts- oder Zugangsgeld finanzieren, für Overhead-Kosten einen Beitrag erwirtschaften und an die Stadtpark GmbH abführen können", schreibt Leser Klaus Krohn aus Norderstedt. Weiterhin fordert er, dass die Umzäunung des Geländes erhalten bleiben soll. Die Parkgastronomie kritisiert Krohn als "qualitativ und preislich nicht in Ordnung", das müsse sich ändern. Für Jugendliche sollten die im Feldpark angedachten Flächen für Spiel und Sport eingerichtet werden. Grundsätzlich sollte die Stadt nicht wie geplant 300 000 Euro, sondern nur 100 000 Euro als Unterhaltskosten für den Unterhalt des Stadtparks bereitstellen. Krohn will, dass die Stadtpark GmbH mit kostenpflichtigen Veranstaltungen genug Geld einspielt, um die Kosten zu tragen. Ansonsten sollte dafür die Konzessionsabgabe der Stadtwerke verwendet werden, so Krohn.

Leserin Ingrid Müller aus Norderstedt findet die Gastronomie schlecht. "Wenn das Restaurant am See ein entsprechendes Angebot hat und auch das Preis- Leistungsverhältnis stimmt, der Pächter seine Kosten mit Gewinn erwirtschaften kann, wäre es schön." Sie wünscht sich außerdem den Erhalt des "Himmelszeltes", des Bauernhofes und der Blumenbeete im Feldpark.

Jack Nuguid aus Norderstedt hingegen wünscht sich, dass das "Himmelszelt" abgebaut wird. "Ich empfinde es als eine Provokation für Nicht-Christen. Besser wäre, wenn man daraus einen Ruhe- oder Meditationsraum unabhängig der Konfession machen würde." Für Leser Peter Heinze aus Norderstedt ist die Frage nach der Hundehaltung auf dem Gelände wichtig. "Vor der Landesgartenschau war dieses Gelände die reinste Hundetoilette - und die Hunde waren nicht angeleint. Wichtig wäre ein Leinenzwang für Hunde im Stadtpark, damit Kinder wie auch Erwachsene ohne Belästigung die Anlage genießen können."

Alfred und Dagmar Schmücker aus Tangstedt wollen ebenfalls einen kostenlosen Stadtpark: "Sonst schließen wir die ärmere Bevölkerung aus." Außerdem würden Einlasskontrollen unnötige Kosten verursachen. Die Schmückers wollen, dass die Gärten der Erinnerung und der Bustan erhalten bleiben sollen. "Gerade die Stunden im Bustan haben uns viel gegeben", sagt Schmücker. Wenn Pastor Urban garantiere, dass die Kosten für das "Himmelszelt" von den Kirchengemeinden übernommen werden, wäre es ein Blickpunkt für alle Besucher der "Nachgartenschau", so Schmücker. Einzelne Blumenbeete sollten an Gärtnereien, Vereinen, Schulklassen und Kindergärten zur Pflege übergeben werden. "Außerdem muss der Park wieder für Fahrradfahrer freigegeben werden."

Was die Veranstaltungen auf der Waldparkbühne angehe, so findet Leser Sabine Kolter aus Norderstedt: "Es hätte schon eine gewisse Ironie, wenn Schall und Rausch auf dem Gelände stattfinden würde, da die Veranstalter des Festivals jahrelang gegen die Landesgartenschau gekämpft haben."

Natürlich will auch der Förderverein der Landesgartenschau nach der Gartenschau weiter den Stadtpark mitgestalten. Der Verein ist in der Koordination für die Ausweitung des Baumpaten-Programms und ähnlicher Projekte. Fördervereins-Mitglied und Verlagsleiter Oliver Hauschildt will mit seiner Garten- und Wohnen-Messe "Trends" (19. und 20. Mai 2012) ein regelmäßiges Highlight schaffen.