Die alten Griechen schätzten die Unvergänglichkeit der Asbestgarne

Norderstedt. Die Asbestmineralien werden besonders in Russland, Kanada, Südafrika, China, aber auch in Griechenland und Italien an der Erdoberfläche abgebaut. Als vor vielen hunderttausend Jahren auf unserem Planeten sehr heiße Erd- und Wasseroberflächen entstanden, wurde unter Druck aus den Salzlösungen, zum Beispiel aus Magnesium-Silikatverbindungen, die Asbestfasern in großen Mengen gebildet.

Ein faserförmiges Mineral, das war gut zu gebrauchen. Es wurde bereits vor 2000 Jahren wegen seiner elastischen und hitzebeständigen Eigenschaften aus Gesteinen abgebaut und wie die Schafswolle zu einem Garn und dann zu Geweben verarbeitet.

Die Griechen nannten diese Mineralfaser: asbestos - unauslöschlich, unvergänglich. Von den Römern wird vom unsterblichen Leinen linum vivum und in den Reiseberichten von Marco Polo vom Asbestabbau, sowie von feuerfesten Tüchern in China berichtet.

In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts begann weltweit die industrielle Anwendung von Asbestmineralien. Besonders in den Jahren von 1950 bis 1990 wurden in den alten und verstärkt in den neuen Bundesländern über zehn Millionen Tonnen Asbest, vorwiegend für Asbestzementprodukte, für Rohre, Platten, Fassaden- und Dachabdeckungen, sowie für den Feuerschutz in Gebäuden eingesetzt. Asbest wurde auch für die Wärmedämmung von Turbinen in den Kraftwerken, für Dichtungen bei Dampfversorgungsanlagen, für Flüssigkeits- und Luftfilter, Bremsbeläge, sowie für die Schutzkleidung bei der Feuerwehr oder für die Arbeiter am Hochofen verwendet.

Seit 1993 besteht in Deutschland ein Asbestverbot für die Herstellung und Verarbeitung. Die vielen Altlasten an Gebäuden müssen nun vorschriftsmäßig entsorgt werden.

Wer oft oder jahrelang bewusst oder unbewusst dem Schadstoff Asbest ausgesetzt war, oder auch kurzfristig einer hohen Konzentration, wusste oft nicht, dass sein Arbeitsplatz mit diesem Schadstoff belastet war. Man denkt nicht mehr an das Beschäftigungsverhältnis und die Arbeitsbedingungen, die meist mehr als 30 Jahre zurückliegen. Oft steht man am Ende seines Arbeitslebens oder ist schon im Ruhestand, wenn sich gesundheitliche Probleme der Atemwege einstellen.

Asbestose, Lungenkrebs oder der maligne Rippenfellkrebs, das so genannte Mesotheliom sind die Erkrankungen und Folgen, die durch Asbestkontakt hervorgerufen werden.

Die Asbest-Erkrankungen werden manchmal nicht rechtzeitig erkannt und die Beschwerden teilweise leider auf andere Ursachen zurückgeführt. Wer nur den Verdacht hat, sollte sich im eigenen Interesse zeitig informieren. Röntgenologische Untersuchungen und medizinische Kontrollen sind unerlässlich.