Das Konzert der Bagaluten-Band “Torfrock“ in der Waldbühne auf der Landesgartenschau war ausverkauft und verlief (fast) friedlich

Norderstedt. "Odiiin!" Schon auf dem Parkplatz zur Landesgartenschau dröhnte der Ruf, der der Torfmoorholmer Folkrock-Band "Torfrock" vorauseilt. Fans mit Wikingerhelmen auf der Frisur, mit martialischen Motiven bedruckten schwarzen T-Shirts ließen sich am Eingang willig von der Security filzen. Der Kaltenkirchener Sicherheitsdienst Pütz hatte seine Mannschaft für das ausverkaufte "Torfrock"-Konzert auf der Waldbühne der Landesgartenschau verdreifacht und auch Kollege Hund als Aufsicht verpflichtet.

Die DLRG hatte ein Zelt mit Liegen aufgestellt, auf denen auch prompt einige "Bierleichen" versorgt werden mussten. Zudem gab es eine kleine Keilerei. "Aber sonst blieb alles ruhig", sagte Frank Walkowiak, Einsatzleiter der DLRG, am nächsten Morgen. "Wir sind zum ersten Mal dabei, und das wird 'ne Super-Paaadie", sagen Nicki, 35, und Sven, 36, aus Quickborn.

Als Anheizer glühte die "Torfrock"-Vorgruppe "Die Wohnraumhelden" mit B-Man Mayor (der mit der Sonnenbrille) und C. Punkt Stein Schneider (der mit dem Rotschopf) die feierfreudigen Fans vor und sangen von Liebe, Fleischsalat und Sylt.

Stein Schneider stürzte sich sofort auf die 13 Mädels aus Norderstedt und Umgebung, die mit dem "Torfrock"-Konzert den Junggesellinnenabschied ihrer Freundin Tanja Bethge aus Norderstedt feierten. Bräutigam Arne Zech durfte nicht mit zur "Paaadie". "Du glaubst noch an die große Liebe?", frotzelte Stein Schneider die strahlende Braut an, und sie nickte vergnügt.

Doch so richtig stieg der Pegel erst, als sie die Bühne enterten: "Torfrock". Überm Absperrgitter zur Bühnenrampe hingen die Fans, schwangen im Takt die Arme, dass das Bier bis zur Bühne schwappte, grölten "Presslufthammer B-B-B-Bernhard", "Rut mit'n Torf" und "Wir saufen den Met, bis keiner mehr steht" bis die Stimme brach - und noch einiges mehr.

"Torfrock"-Gründer Klaus Büchner, der Mann, der "Werner" im Film die Stimme lieh, trat sogar mit Bass- und Blockflöte an und röhrte ansonsten (nach)lässig mit seinem breiten, norddeutschen Slang seine bekannten Hits mit den immer gleichen Rhythmen und Melodienfolgen routiniert runter, flachste die Fans an und forderte sie zum Mitsingen heraus, ein Ritual, das die Wikingerhelden vor der Waldbühne in Wallung brachte. Bloß nix Neues, das könnte aus dem Takt bringen, und schließlich bürgen "Torfrock" und der 63-jährige Sänger Klaus Büchner schon für Wikinger-Tradition. Die plötzlich so starken - und stracken - Jungs warfen begeistert ihre Mädels in die Luft. "Das Konzert ist ausverkauft, es regnet nicht, die Stimmung ist toll", sagte Rajas Thiele zufrieden, Geschäftsführer der "TriBühne", die das Konzert veranstaltete.