Die 14 Themengärten zeigen auf 5500 m² Traumwelten und bieten Inspirationen für den heimischen Garten

Eine Abfolge von Szenen, Bildern und Ereignissen - der Gang über die Landesgartenschau gleicht einem Film, einer gelungenen Komposition von Eindrücken. So kam die Landschaftsarchitektin Sofia Petersen vom Büro Annabau aus Berlin auf die Idee für das Leitmotiv der 14 Themengärten, in denen die Profis der Gartenbaubetriebe aus Schleswig-Holstein und Hamburg ihr ganzes Können zeigen: "Film ab!", das gärtnerische Umsetzen von Zelluloid gewordenen Traumwelten.

Auf 5500 Quadratmetern Fläche verteilen sich die 14 Gärten auf ausgeklügelten, rechtwinkligen Gartengrundstücken, allesamt durch schwarze Sichtschutzwände im Stil von Zelluloid-Streifen voneinander getrennt. In diesem gärtnerischen Labyrinth reisen die Besucher durch die Filmgeschichte.

Mittelerde und "Der Herr der Ringe" hat sich der Hamburger Gartenbauer Klaus Hildebrandt auf seiner 176,4 Quadratmeter großen Parzelle zur Aufgabe gemacht. In Hobbingen, vor der liebevoll nachgebauten Hobbithöhle, sitzt der hölzerne Bilbo Beutlin und sonnt sich. Davor, im Fangorn-Wald steht Baumbart, der Ehrfurcht einflößende Ent, geschnitzt aus einer Baumwurzel. Und im Hintergrund ragen die schroffen Felsen von Mordor hervor - alles im Kleinformat und geschickt mit floralen Highlights in Szene gesetzt.

Ein weiterer Publikumsliebling unter den Themengärten ist der Beitrag der Auszubildenden der Abteilung Gartenbau und Floristik der beruflichen Schulen des Kreises Pinneberg. Der Nachwuchs hat sich den Hans-Albers-Klassiker "Das Herz von St. Pauli" aus dem Jahr 1957 ausgesucht und ist dabei zielgerichtet ins Rotlicht-Milieu abgerutscht, in die Herbertstraße nämlich. Über eine Holzbrücke geht der Besucher über eine stilisierte Elbe, vorbei an einem Wasser umspielten Herz in der Pflasterung und trifft auf die tiefrote Sichtschutzwand, die die Damen in Laufhäusern vor neugierigen Blicken schützt. "Eintritt unter 18 Jahren verboten! Ausnahme: Während der Gartenschau!" steht auf einem Schild. Statt auf willige Damen stoßen die Besucher der Gartenschau hinter der Sichtschutzwand in diesem Garten auf florale Schätzchen, etwa die schwarze Susanne oder die Puffbohne.

Mit "Casablanca", "Fenster zum Hof", dem "Namen der Rose" und "In 80 Tagen um die Welt" thematisieren die Gärtner auf der Anlage auf immer wieder überraschende Weise weitere Klassiker der Filmgeschichte. Die Themengärten im Nordosten des Feldparks sind immer der erste Anlaufpunkt für die ambitionierten Hobbygärtner unter den Besuchern der Gartenschau.

Die Gartenbauer aus Schleswig-Holstein und Hamburg erwarten sie im "Haus der Gärtner" mit jeder Menge Erläuterung zu den Themengärten sowie mit Tipps für die Umsetzung der Inspirationen auf dem heimischen Fleckchen Grün. Und natürlich verkaufen sie die Gärten auch - wie bereits oft in diesen Tagen geschehen - weil die Besucher sie so und nicht anders vor ihrem Haus haben wollen.