Sozialdemokraten lehnen allerdings ein SB-Warenhaus ab. Auch wie das Verkehrsaufkommen bewältigt werden kann, müsse noch untersucht werden

Henstedt-Ulzburg. Die großen Parteien in Henstedt-Ulzburg haben sich in Sachen City Center Ulzburg (CCU) bisher eher bedeckt gehalten. Zwar gab es Stellungnahmen zu Detailfragen, jedoch keinen Gesamtüberblick über Lage und Stimmung. Nur die WHU hat ihren Standpunkt vertreten und die Planung kritisiert - obgleich es auch in der Wählergemeinschaft durchaus maßgebliche Mitglieder gibt, die für das City Center sind.

Jetzt äußert sich erstmals die SPD-Fraktion: Sie sieht in der Entwicklung eines Einkaufszentrums und der angekündigten weiteren Projekte im Umfeld eine Chance für die seit vielen Jahren gewünschte städtebauliche Entwicklung im Zentrum der Großgemeinde. Darüber hinaus rechnet sie mit weiteren Synergieeffekten in der zentralen Ortslage Henstedt-Ulzburgs.

Von Anbeginn an sei es dabei das Ziel der Sozialdemokraten gewesen, bei der Planung die Interessen der Gemeinde und die Belange der Einwohnerinnen und Einwohner in die Entscheidung einzubeziehen, betont der Fraktionsvorsitzende Horst Ostwald. "Dieses ist aus Sicht der Sozialdemokraten in vielen Ausschusssitzungen und Gesprächen mit den Bürgern sowie den Projektentwicklern gelungen."

So sei die ursprünglich über den Kirchweg geplante Anlieferung vollkommen in die Bahnhofstraße verschoben worden. Und statt der anfangs vorgesehenen Parkpaletten auf dem Dach des Gebäudes sei nun in die Planung aufgenommen worden, Tiefgaragen zu errichten.

Die SPD-Fraktion hat diese Fakten in ihre Abwägung mit einbezogen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dem städtebaulichen Vertrag (ebenso wie CDU, FDP und fast 50 Prozent der WHU) und der zweiten Auslegung des Bebauungsplanes zuzustimmen. Horst Ostwald: "Wir werden auch im weiteren Verfahren die Eingaben sehr genau abwägen und die Interessen der Gemeinde nicht aus den Augen verlieren." Die SPD werde sich auch nicht bevormunden oder beeinflussen lassen.

Ostwald erinnert zudem daran, dass sich seine Fraktion deutlich gegen ein SB-Warenhaus von Kaufland oder einer anderen Warenhauskette ausgesprochen hat. Dieses soll auch nicht Bestandteil des CCU sein. Geplant sei stattdessen ein Frischwaren- und Lebensmittelmarkt. Darüber hinaus gebe es die Forderung, durch die zukünftigen Anbieter im Zentrum mindestens ein mittleres Qualitätsniveau zu erreichen.

Das größte Problem sieht die SPD-Fraktion in der Verkehrsbelastung auf der Hamburger Straße. "Die CCU-Projektentwickler müssen im weiteren Verfahren deutlich nachweisen, dass die Hamburger Straße den zu erwartenden Verkehr verkraften kann, ohne die Kapazitätsgrenzen zu überschreiten", sagt Horst Ostwald. "Die Verkehrsgutachter gehen von der Leistungsfähigkeit aus, die Landesbehörde für Straßenbau wird es zu überprüfen haben mit dem aus Sicht der SPD besonderen Schwerpunkt der Ein- und Ausfahrten des CCU und des Edeka/Bank/Hotel-Bereiches auf der anderen Straßenseite." Auch von diesem Ergebnis werde es abhängen, ob es eine Baugenehmigung für das CCU geben wird.