Schlecht ausgeschildert

"CDU-Plan gegen das Parkchaos am Arriba"

Die Sommerparkplätze an der Schleswig-Holstein-Straße sollen verlegt werden.

Hamburger Abendblatt NZ, 25. Juni

Die Erfahrungen der letzten, teilweise auch warmen Sommer zeigen, dass das Problem nicht der Parkplatz ist, sondern die Ausschilderung! Wenn ich mich einmal in die Lage des auswärtigen Gastes versetze und hier nach Norderstedt komme, dann folge ich den Schildern direkt zum Arriba-Bad. Hier stelle ich mich in die wartende Schlange in die Wiesenstraße und werde direkt vor die Tür des Bades geleitet. Dort steht ein Auto quer, und der Parkplatz ist restlos überfüllt. Am Baum steht zwar, wie ich zum Sommerparkplatz komme; aber ich habe gerade weder einen Fotoapparat noch Stift und Zettel zur Hand, um mir den Weg notieren zu können, und als Ortsunkundiger ist er zum Merken einfach zu weit. Also suche ich in der Umgebung nach einer freien Ecke, wo ich mein Auto - teilweise auch illegal - abstellen kann.

Letzten Sommer parkte ein Auto direkt vor unserer Einfahrt. Ich dachte zuerst, er wolle nur jemanden abholen bzw. absetzen. Nach ein paar Minuten war er fertig, stieg aus und schloss das Auto ab. Ich fragte, ob er da stehen bleiben wolle. Der junge Fahrer meinte "Ja". Er habe extra einen Zettel mit seiner Handynummer in die Windschutzscheibe gelegt. Er stand direkt vor unserer Ausfahrt. Es kam keiner mehr rein oder raus. Sollte ich den Fahrer anrufen, wenn er gerade vom Drei-Meter-Brett springt und ihn bitten, dass er sein Auto zur Seite fährt? Auf solche Ideen kommen die Besucher, wenn sie keine Parkplätze finden.

Wenn es um die Kassen der Stadt in Norderstedt so schlecht steht, verstehe ich nicht, warum im Sommer eigentlich nie Politessen hier ihren Tag verbringen. Es werden Sperrflächen im Kurvenbereich so zugeparkt, dass Rettungsfahrzeuge nur mit Rangieren um die Ecke kommen, der Vier-Meter-Radius zum Kreuzungspunkt wird nirgends mehr eingehalten, Autos parken auf Geh- und Radwegen. Nur von den Damen in Blau ist nichts zu sehen. Aber wahrscheinlich sind sie dann selbst im Bad.

Kim Bödecker, Norderstedt

Liebe, Mut, Tapferkeit

"Rosa Settemeyer ist tot"

Die Initiatorin der Heimat für Behinderte starb im Alter on 89 Jahren.

Hamburger Abendblatt NZ, 25. Juni

Vielen Dank für diesen Nachruf: Er ist so anrührend, weil Heike Linde-Lembke die Vorgeschichte genau erzählt und uns erinnert, dass aus dem Unglück durch Liebe, Mut, Tapferkeit und Glauben etwas Großartiges entstehen kann, was ohne dieses Leid nicht in der Welt wäre. "Inklusion" ist das neue Wort für diese Art der Solidarität. Das bedeutet, alle Menschen sind "inbegriffen" aus dem schlichten Grund, weil sie Menschen sind, egal was für Eigenschaften sie haben. Fragt man nach der Menschlichkeit einer Kommune, so rücken die Hilfsbedürftigen vom Rand einer Gesellschaft zusammen mit ihren Angehörigen und Helfern ins Zentrum. Hier schlägt das Herz, und in Norderstedt findet man diese Einstellung an vielen Orten. Hilfsbedürftig sind wir alle am Anfang und am Ende unseres Lebens. Das gehört zum Menschsein einfach dazu.

Anne Fischer-Buck, Norderstedt

Bedauerlich

"Vom Buchhändler zum Bittsteller"

Tobias Mährlein musste Insolvenz anmelden.

Hamburger Abendblatt NZ, 30. Juni

Natürlich ist es bedauerlich, wenn schon wieder ein selbstständiger Einzelhändler in Norderstedt aufgeben muss. War es in diesem Fall nicht gerade Herr Mährlein selbst, der immer wieder das Gespenst chaotischer Verkehrsverhältnisse am Ochsenzoll in der Öffentlichkeit verbreitet hat? Heute sagt er ja selbst, dass irgendetwas davon hängen geblieben sein müsse.

Bruno Lorenzen, Norderstedt

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