Eigentümer werden die Regio-Kliniken, die im Kreis Pinneberg einen neuen Standort für die Kaltenkirchener Einrichtung suchen

Kaltenkirchen/Uetersen. Die Regio-Kliniken in Uetersen übernehmen zum 1. Juli die staatlich anerkannte Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Paracelsus-Kliniken in Henstedt-Ulzburg. Damit können die Regio-Kliniken ihre Position als größte private Ausbildungseinrichtung für Gesundheits- und Krankenberufe im Land weiter ausbauen. "Wir wollen in Zeiten drohenden Fachkräftemangels die Versorgung mit gut qualifizierten Nachwuchskräften sichern", sagt Otto Melchert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kliniken.

Die Schule der Paracelsus-Kliniken liegt in Kaltenkirchen. Sie hat 60 Ausbildungsplätze. Sieben Mitarbeiter sind in der Einrichtung beschäftigt. Die vier Lehrkräfte, zwei Praxisanleiter und die Verwaltungskraft werden von den Regio-Kliniken ebenso übernommen wie die aktuell 48 Schüler. Einige Plätze sind dort frei geblieben, weil mehrere Schüler abbrechen mussten und Paracelsus auch keine Werbung für das neue Ausbildungsjahr aufgenommen hatte. Da über die Zukunft der Schule bereits länger debattiert worden war, blieb die Resonanz ebenfalls hinter den Möglichkeiten zurück.

"Wir werden alle Plätze belegen. Die Werbung übernehmen wir, zum Beispiel bei der Jungen Messe in Norderstedt", verspricht Iris Gebh, Leiterin des Ausbildungszentrums der Regio-Kliniken, das mit 183 Plätzen im ehemaligen Uetersener Krankenhaus geführt wird. Sie übernimmt auch die Leitung für die Kaltenkirchener Paracelsus-Schüler.

Auch die Schule wird wahrscheinlich in den Kreis Pinneberg verlegt. Wo genau will die Geschäftsführung noch nicht verraten. Es soll aber so nah am jetzigen Ausbildungsort liegen, dass die heutigen Schüler sie gut erreichen können. Derzeit werde an drei Standorten über die Anmietung von neuen Räumen verhandelt.

"Mit der Übernahme werden die zum Sana-Konzern gehörenden Regio-Kliniken ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zur Sicherung der pflegerischen Versorgung einer alternden Bevölkerung gerecht", erklärt der Kaufmännische Direktor René Herrmann.

"Wir freuen uns, dass wir durch die Kooperation mit den Regio-Kliniken den Ausbildungsstandort von Gesundheits- und Krankenpflegern im Kreis Segeberg sichern", sagt Günther Tillmann, Direktor des zentralen Personalwesens bei den Paracelsus-Kliniken. Durch die Kooperation können demnächst acht Auszubildende mehr in der Praxis im Krankenhaus ausgebildet werden. Den theoretischen Teil der Ausbildung übernehmen die Regio-Kliniken, die Praxis lernen die Azubis weiterhin am Paracelsus-Standort Henstedt-Ulzburg.

Die Leiterin der Gesundheits- und Altenpflegeschule in Uetersen, Iris Gebh, kündigte an, die von Paracelsus übernommene Schule noch in diesem Jahr zertifizieren zu lassen. Iris Gebh sagt: "Wir sichern damit die hohe Qualität unserer Ausbildung. Die Gesundheits- und Altenpflegeschule in Uetersen geht in diesem Jahr bereits in die Rezertifizierung."

Auch nach der Erweiterung rechnet die Klinikleitung damit, allen erfolgreichen Azubis auch eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit bieten zu können. "Allein durch die natürliche Fluktuation müssen wir jährlich etwa 50 Pfleger neu einstellen", sagt Geschäftsführer Otto Melchert. Sowohl in den Kliniken als auch im ambulanten Bereich wachse der Bedarf.

Nicht nur mit dem Ausbau der Krankenpflegeausbildung reagieren die Pinneberger Regio-Kliniken und ihre Muttergesellschaft Sana auf den steigenden Konkurrenzdruck, Fachkräfte für die eigene Branche zu gewinnen. Otto Melchert verspricht: "Wir werden demnächst neue Programme vorstellen, wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Familie und Beruf noch besser verknüpfen können."

Melchert ist bei dieser Frage kein Mann leerer Versprechungen. Er hatte bereits vor 25 Jahren an einer Klinik dafür gesorgt, dass sogar Krippenplätze eingerichtet wurden, um Müttern die Beschäftigung zu sichern.