Die Stadt Norderstedt hat nun also beste Aussichten, ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler für das Jahr 2011 zu kommen.

Und das haben sich die Stadtverwaltung und die Kommunalpolitik auch redlich verdient. 850 000 Euro werden dem Bagger zum Fraß vorgeworfen. Einfach so.

Der neutrale Norderstedter Bürger steht daneben und schüttelt mit dem Kopf. Gerade hat man ihm gesagt, dass er künftig wahrscheinlich mehr Grundsteuer B zahlen soll. Weil die Stadt kein Geld mehr hat. Dass ein Gutteil dieser jährlich geplanten Mehreinnahmen für die Stadt gerade für den Abriss der Häuser am Friedrichsgaber Weg draufgehen, macht ihn fassungslos.

Dass es laut der FDP sogar einer gewissen Haushaltsdisziplin entsprechen soll, die Häuser abzureißen, damit sie keine hohen Folgekosten für die soziale Nutzung erzeugen, lässt beim Bürger das Gefühl aufkommen, für dumm verkauft zu werden.

Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote hat sich - wie so oft, wenn es unangenehm wird - hinter der Politik als "Souverän" versteckt. Dass er als Vermittler gefordert ist, wenn die Politik zerstritten ist und sich gänzlich unsouverän verhält, scheint eine Rolle zu sein, die Grote nicht liebt. Er zieht lieber die Strippen im Hintergrund. An irgendeiner Stelle müssen ihm diese beim Ausbau der Kreuzung auf dem Friedrichsgaber Weg entglitten sein. So wird Norderstedts teuerste Wiese zum unrühmlichen Beispiel im Schwarzbuch.