Bürgerabstinenz

"Ein PACT gegen das Abrutschen"

Ein Quartiersmanagement soll Norderstedt-Mitte vor Kaufkraftverlust und Vandalismus retten.

Hamburger Abendblatt NZ, 1. Februar

Die Einrichtung eines PACT-Bereichs Norderstedt-Mitte mag hoffentlich Vandalismus Einhalt gebieten, das Abrutschen in weiteren Kaufkraftverlust und weiterer Bürgerabstinenz - wenn nicht gerade eine Behörde oder Verwaltung oder der öffentliche Personennahverkehr aufgesucht werden müssen - wird er nicht verhindern.

Um Bürgerbeliebtheit zu motivieren, ist Norderstedt-Mitte nicht zu retten. Stadtplanerische Sünden der 70e-Jahre verhinderten eine nachhaltige bürgerfreundliche Stadtzentrumsgestaltung. Repräsentative Einzelkomplexe in ansprechender traditioneller Ziegelbauweise sind eben noch lange kein gestalteter Gesamtkomplex einer Kleinstadtmitte, in der sich Bürger werk- und sonntags gern aufhalten.

Werner Meier, per E-Mail

Appell an die Politiker

"Heinz-Manke-Straße abgelehnt"

In Henstedt-Ulzburg wird darüber diskutiert, wie die Straße im Neubaugebiet Bahnhof heißen soll.

Hamburger Abendblatt NZ, 21. Januar

Es ist nicht nur guter Brauch, sondern für viele engagierte Menschen ein echtes Bedürfnis, gelebte Städtepartnerschaften durch entsprechende Straßennamen zu unterstreichen. Mit der Benennung "Waterloostraße" haben die Verantwortlichen in Henstedt-Ulzburg in dem Sinn gehandelt. So ist es nur konsequent, die zweite Straße in dem Neubaugebiet Bahnhof "Wierzchowostraße" zu nennen. Damit wären dann alle vier Städtepartnerschaften mit Namen berücksichtigt. Schade, dass darüber offenbar bisher kein Einvernehmen in den Gremien zu erzielen war.

Der mögliche Hinweis, es gäbe schon den Virchowring, ist absurd. Die Patenschaft zum ehemaligen Kirchspiel Virchow und die Partnerschaft mit der Gemeinde Wierzchowo sind zwei ganz verschiedene Dinge. Mögliche Bedenken wegen schwerer Sprech- oder Schreibweise sind nicht nachvollziehbar. In fast jedem Straßenplan finden sich Namen mit nicht immer einfacher Schreibweise. Das fließt aber sehr schnell in den normalen Sprach- und Sprechgebrauch ein. Darum die herzliche Bitte an die Verantwortlichen: Beschließen Sie in der Gemeindevertretung die "Wierzchowostraße"!

Horst Schmidt, Henstedt-Ulzburg

Parkhaus für Auswärtige

"Badespaß ohne Parkplatz-Probleme"

CDU will die beiden Stellflächen am Arriba mit einer Straße verbinden.

Hamburger Abendblatt NZ, 27. Januar

Anfang der 90er-Jahre fehlte in der Stadtkasse das Geld, um ein marodes Frei- und Hallenbad angemessen zu renovieren. In die Erweiterung und den Umbau des ehemaligen Frei- und Hallenbades wurden damals 36 Millionen Mark investiert. Die angestrebten 600 000 Besucher sollten vor allem aus Norderstedt, dem Hamburger Norden und dem Kreis Pinneberg kommen. Und 2007 sollte mit der rund acht Millionen Euro teuren Runderneuerung die genannte Besucherzahl mindestens stabil gehalten werden, "um sich gegen die Konkurrenz durch andere Spaßbäder in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsetzen".

Zwar konnte tatsächlich die Besucherzahl von 1995 um 64 Prozent auf 817 857 (2009) gesteigert werden - doch um welchen Preis? Die Kunden der Stadtwerke müssen zwecks Quersubventionierung überhöhte Tarife für Gas und Strom zahlen, während sich Norderstedter Kinder im Sommer kaum noch einen Schwimmbadbesuch leisten können - was die "Elterninitiative Norderstedt - Lobby für Kinder" bereits 1994 als zutiefst unsozial beklagte. Ein Blick auf den Parkplatz beweist, dass mehr als die Hälfte der "Spaßbader" von auswärts kommen. Und nun sollen die Norderstedter Bürger für die auswärtigen Gäste auch noch ein teures Parkhaus errichten?

Edgar Timm, Norderstedt

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