Interesse an der Messe “Rund ums Haus“ im Ratzhaus war wieder groß. Veranstalter und Aussteller sind zufrieden

Norderstedt. Die Befürchtungen haben sich nicht bestätigt. Der Regen hat die Norderstedter nicht davon abgehalten, die Messe "Rund ums Haus" zu besuchen. "Die Menschen haben sich gut eingepackt und sich auf den Weg ins Rathaus gemacht", sagte Guido Bumann von der Volksbank Norderstedt/Elmshorn, die die Fachmesse wieder zusammen mit der Stadt Norderstedt auf die Beine gestellt hatte. Wieder haben rund 15 000 Interessierte die zweitägige Leistungsschau des örtlichen Handwerks und der Dienstleister genutzt, um sich rund um das Thema Bauen und Modernisieren, Finanzieren und Renovieren zu informieren.

Mehr als 80 Aussteller hatten ihre Stände aufgebaut. "95 Prozent von ihnen waren zufrieden mit der Resonanz", sagt Bumann. Sie hatten ausreichend Zeit, Bauherren und Modernisierer in Ruhe zu beraten. Auf der anderen Seite entstand kaum Leerlauf, der Andrang im Rathaus und in der "TriBühne" war so groß, dass die Vertreter der Firmen fast immer gefordert waren.

Und da ging es nicht nur um unverbindliche Gespräche oder darum, für die Kinder einen Luftballon mitzunehmen, sondern um handfeste Aufträge. "Nach meinen Gesprächen mit den Ausstellern kann man sagen, dass die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise offenbar auch hier überwunden ist", sagte Bumann. Die Hausbesitzer hätten wieder Geld, das sie in Sachwerte umsetzen wollten, in einen Wintergarten, einen neuen Anstrich für die Wohnzimmerwände, eine neue Heizung oder ein Unterputz-Radio fürs Bad mit iPod-Station, sodass Hausherr oder Hausfrau in der Badewanne bei Musik ihrer Wahl entspannen können.

Die Experten gehen davon aus, dass in der nächsten Zeit bundesweit rund 60 Milliarden Euro für Modernisierung und Sanierung ausgegeben werden. "Das bedeutet natürlich einen enormen Schub für das Handwerk", sagte Bumann, der sich als Banker und Finanzierer auch über das wachsende Interesse am Neubau freut, ein Trend, den Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote bestätigte: 696 Baugenehmigungen habe die Stadt noch 2005 erteilt. 2009 war die Zahl auf 507 gesunken. "Im Vorjahr stieg die Zahl wieder deutlich, und in diesem Jahr werden wir mindestens den Stand von 2005 erreichen, ihn wahrscheinlich sogar noch übertreffen", sagte der Verwaltungschef, als er die Hausmesse offiziell eröffnete.

Auch die Stadt war zufrieden. "Wir können die positiven Aussagen bestätigen, die Messe ist durchgehend gut besucht, gestern war der Andrang sogar noch etwas größer als am Sonnabend", sagte Rathaussprecher Hauke Borchardt. Am städtischen Stand dominierte in diesem Jahr en Thema, das allgegenwärtig und das Großereignis in Norderstedt ist: die Landesgartenschau. "Wir kommen jedes Jahr hierher. Die Messe ist eine gute Gelegenheit, sich umfassend zu informieren", sagte Barbara Pingel aus Norderstedt, die mit ihrem Mann Holger sowie den Söhnen Ben und Jonas zum Messebummel gestartet war. Das sieht auch Werner Mahlstedt so. Er interessierte sich für Kaminöfen und ließ sich ausführlich beraten.