Veränderte Ampelphasen sollen den Verkehr in Ulzburg entzerren. Gemeinde beginnt mit den Planungen

Henstedt-Ulzburg. Der Bau des City Centers Ulzburg (CCU) liegt noch in weiter Ferne, aber die Diskussionen über die Planungen haben bereits ein konkretes Ergebnis ergeben: Der Verkehrsfluss auf der Hamburger Straße soll verbessert werden. Die Gemeindepolitiker beschlossen, 70 000 Euro bereitzustellen, damit die Autos auf der viel befahrenen Straße zügiger fahren können. Den Antrag hatte die CDU gestellt.

Die Verkehrsgutachter hatten im Zusammenhang mit der Center-Planung festgestellt, dass eine Veränderung der Ampelumlaufzeiten erheblichen Einfluss auf den Verkehr haben würde. Recht ungläubig vernahmen die Politiker zunächst, wie einfach es sein könnte, den Verkehr auf der Henstedt-Ulzburg Hauptschlagader zu entzerren. Immerhin 19 000 Fahrzeuge sorgen hier täglich für gelegentlich chaotische Verhältnisse. Lange Staus, vor allem zur Feierabendzeit, sind an der Tagesordnung. Denn auch der Verkehr auf der Beckersbergstraße, der Bahnhofstraße, der Maurepasstraße und dem Kirchweg ist beträchtlich. Die Verkehrsgutachter überprüften die Ampelschaltungen und kamen zu dem Schluss, dass diese ein gewisses "Optimierungspotenzial" aufweisen. Eine Erhöhung der Umlaufzeit von 72 auf 90 Sekunden zum Beispiel könnte, neben an die Tageszeiten angepassten Programme, Wunder wirken. Eine "Grüne Welle" wäre demnach möglich.

Diese Erkenntnis der Gutachter ließ die Zuhörer bei der öffentlichen Vorstellung der Gutachten aufhorchen. Viele reagierten allerdings ungläubig oder belustigt: Wenn es so einfach wäre, den Verkehr auf der Hamburger Straße zu entzerren, warum bitte ist bisher noch niemand auf die Idee gekommen? Die Mehrheit fand es lächerlich, dass von den Investoren des City Centers beauftragte und bezahlte Gutachter die seit Jahren diskutierten Verkehrsprobleme im Ortszentrum mit derart einfachen Methoden aushebeln wollten.

Inzwischen aber haben sich die Ansichten geändert. Die zunächst stark kritisierten Verkehrsgutachter werden plötzlich ernst und beim Wort genommen: Einstimmig wurde beschlossen, den Ampelversuch zu wagen. Ohne selbst ein Gutachten in Auftrag zu geben und zu finanzieren, ist die Gemeinde damit auf eine Idee gekommen, die offenbar nahe lag.

Die Verwaltung soll zunächst die Planungen in Auftrag geben. Kosten: 40 000 Euro. Danach wird entschieden, ob die Ampelphasen tatsächlich verändert werden. Die Umstellungskosten betragen nach Angaben von Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister Torsten Thormählen rund 30 500 Euro.