Eine Glosse von Bernd-Olaf Struppek

Gesellschaftsspiele erfreuen sich steigender Beliebtheit. Innovative Spiele-Ideen suchen ihr Publikum. Da kommt das neue Spiel "Staufalle" gerade recht. Ziel ist es, durch geschicktes Taktieren den Verkehr in einer fiktiven Stadt namens Nordstedt möglichst komplett lahmzulegen.

In der mittelschweren Spielstufe verläuft der Verkehr zu Spielbeginn weitestgehend normal. Aufgabe der Spieler ist es, Spielsteine so zu positionieren, dass eine möglichst großflächige Stauwirkung erzielt wird. Eine besonders pfiffige Spieltaktik ist der Einsatz des Spielsteins Gewerbebetrieb. Wird dieser an einer stark befahrenen, engen Straße richtig eingesetzt, bringt der Lieferverkehr, der einfach auf dem rechten Fahrstreifen vor der Firma stehen bleibt, den Verkehrsfluss schnell zum Erliegen.

Hat der Spieler auf diese Weise erste Pluspunkte gemacht, kann er mit dem Spielstein unintelligente Ampelschaltung dem Sieg ein weiteres Stück näher kommen. Die Ampeln an neuralgischen Kreuzungen in Nordstedt werden dann so blöd geschaltet, dass aus der Straße, aus der viel Verkehr einfließt, pro Grünphase immer nur ein, zwei Autos abbiegen können. Die Verstopfung auf den Straßen nimmt ihren Lauf - die Spielrunde jubelt.

Glück hat, wer einen der Jokersteine zieht. Zum Beispiel die "Tagesbaustelle" oder "Fahrschulverkehr". Wollen auch die lieben Kleinen mal einen schönen großen Stau produzieren, wird die einfachere Spielstufe gewählt. In der Variante Winter geht ganz schnell gar nichts mehr.