“Auch so kann Politik sein“, sagt FDP-Stadtvertreterin Marlis Krogmann und spricht von einer kleinen Sensation in der Norderstedter Kommunalpolitik.

Norderstedt. Was die FDP-Chefin so begeistert, ist das Vertrauen, das ihr eine Partei entgegenbringt, mit der die Liberalen meist nur wenig gemein haben: Die Linke verzichtete auf den Vorsitz im Bildungswerkeausschuss und schlug vor, das Amt Marlis Krogmann zu übertragen, die den Ausschuss seit der Kommunalwahl 2008 geleitet hatte.

Doch nachdem FDP-Mann Hans-Joachim Zibell zur SPD gewechselt war, verloren CDU und FDP die Ein-Stimmen-Mehrheit an SPD, GALiN und Linke. Die Fachausschüsse mussten neu besetzt werden. Bei der Sitzung im November gewannen die Linken den Vorsitz im Bildungswerkeausschuss per Losentscheid gegen die Freien Demokraten.

Die Linke benannte Stadtvertreter Ulf Woitakowski als Vorsitzenden. Wegen seiner beruflichen Tätigkeit sah sich Woitakowski aber nicht in der Lage, die zusätzliche Arbeit als Ausschussvorsitzender zu bewältigen und schlug im Einvernehmen mit seiner Partei wieder Marlis Krogmann vor. Sie wurde einstimmig gewählt. "Hier hat Die Linke eine Entscheidung getroffen, die über die Parteigrenzen hinausging, ganz nach dem Motto: Zum Wohle unserer Stadt", sagt Krogmann.