Lokführer sichtet Bären, doch Suchtrupp findet lediglich Wildschwein-Spuren

Rickling. Schwein gehabt, im Ricklinger Forst muss nicht zur Bärenhatz geblasen werden! Wie sich nämlich herausstellte, war dort statt eines beim Polizeinotruf gemeldeten Schwarzbären ein Schwarzkittel durch den winterlichen Wald getobt. Erfahrene Spurenleser, darunter die zuständige Revierförsterin, die sich auf die Fährte von Meister Petz gesetzt hatten, entdeckten im Schnee keine Abdrücke von Bärentatzen, wohl aber die Spuren eines gewaltigen Wildschweins.

Ausgelöst hatte die Zusammenstellung eines regelrechten Suchtrupps ein Lokführer, der beim Durchfahren des Ricklinger Forstes abends gegen 20.15 Uhr im Schneetreiben einen Schwarzbären gesehen und tierischen Alarm gemacht hatte. Weil es seit Ende November laut Polizeibericht mehrere Meldungen von angeblichen Bärensichtungen in Leezen, Bornhöved und Rickling gegeben hatte, gingen Försterin, Fährtensucher der Landesforsten, der Landesobmann für Jagdschutz und Polizisten auf die Pirsch.

Entdeckt wurden an den Bahnschienen im Wald die Spuren von Rehen und Hirschen - und die "riesigen Abdrücke" eines Keilers, der nach Einschätzung der Fachleute mit einem Gewicht von vermutlich mehr als 140 Kilogramm ein wahrer Kaventsmann sein muss.

Bei Schnee und angesichts eines derart massigen Wildschweins mit dichter Winterschwarte könne man sich schon mal irren, hielten die Experten den Augenzeugen zugute. Da könne im Blicke des Betrachters ein schwarzes Schwein vor weißem Hintergrund schon mal zum Schwarzbären mutieren.