Das Projekt steht unter der Überschrift “Inklusion“, was soviel wie Dazugehörigkeit oder Einschluss bedeutet.

Alveslohe. Dass die Bewohner des Eichenhofs zur 2500-Einwohner-Gemeinde Alveslohe gehören, ist seit dem Bestehen der sozialtherapeutischen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft unstrittig. Nur beim Sport hat es mit dem Zusammenhalt stets gehapert. Mehrere Versuche, auf dem Eichenhof eine Sportgruppe für Menschen mit Behinderungen zu gründen und im Sportverein zu integrieren, seien bisher in den Ansätzen stecken geblieben, sagt Bürgermeister Peter Kroll. Umso erfreuter ist er, dass der Eichenhof und TuS Teutonia Alveslohe jetzt eine konkrete Vereinbarung getroffen haben und gemeinsam eine Sportgruppe wollen.

Die Vereinbarung sieht vor, dass jeder der 41 Behinderten (zwischen 20 und 40 Jahre alt) am Training im Verein teilnehmen kann. "Kostenlos", betont der TuS-Vorsitzende Hans Hachmann. Den Bewohnern des Eichenhofs stehe jede sportliche Sparte offen.

Der anthroposophisch geführte Eichenhof wurde vor zehn Jahren gegründet. Damals wurden dort neun Menschen mit Behinderungen betreut, die auf dem Gelände arbeiten und leben. Inzwischen sind 25 Arbeitsplätze auf dem Anwesen entstanden.

Um den Bewohner auch ein sportliches Angebot zu bieten, gründete der Sozialtherapeut Jörn-Mischa Kofert zunächst eine Laufgemeinschaft, die sich regelmäßig traf. Auch eine Tischtennis- und eine Schwimmgruppe sind entstanden. "Besonders für Menschen mit Mehrfachbehinderungen ist eine Bewegung im Wasser eine körperlich entlastende Maßnahme", sagt er Leiter des Eichenhofs, Ulrich Menke.

Dass die Eichenhof-Bewohner kostenlos das Teutonia-Angebot nutzen können, bezeichnet der Bürgermeister als "sensationell". Er fühlt sich der Einrichtung nicht nur als Oberhaupt der Gemeinde verbunden, sondern auch als Nachbar. Peter Kroll wohnt in Sichtweite des Eichenhofs und pflegt regelmäßige Kontakte. Ihm liege viel daran, dass Behinderte am Leben im Dorf teilnehmen können.

Der Schwimmgruppe legte er besonders das Freibad ans Herz, das mit hohen Investitionen barrierefrei umgerüstet wurde. Für die kalte Jahreszeit sucht die Schwimmgruppe noch nach passenden Trainingsmöglichkeiten.

"Eine Voraussetzung für die Inklusion ist das vertraut werden miteinander und der Abbau von Schwellenängsten", sagt Eichenhof-Chef Menke. "Wir glauben, dass der gemeinsam ausgeübte Sport eine verlässliche Brücke sein kann."